Dank starker Militärpräsenz und nächtlicher Ausgangssperren kam es kaum noch zu Plünderungen und Raubüberfällen wie in den ersten Tagen nach dem Beben der Stärke 8,8.
Obwohl es einige Anfangsschwierigkeiten bei der Versorgung der Opfer gegeben hatte, lobten die UNO und auch US-Aussenministerin Hillary Clinton die Massnahmen der chilenischen Regierung angesichts einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes.
Clinton übergibt Satellitentelefone
Clinton übergab bei ihrem Kurzbesuch in Santiago Satellitentelefone, um die Kommunikation in den vom Beben verwüsteten Regionen zu verbessern. Auf Bitten Chiles würden die USA auch Anlagen zur Wasseraufbereitung, ein Feldlazarett mit Chirurgen, Dialysegeräte und Notstromaggregate liefern, sagte sie.
Auch erste Hilfslieferungen aus Peru und Argentinien landeten am Dienstag (Ortszeit) auf dem beschädigten Flughafen von Santiago de Chile.
30 Tonnen humanitäre Güter
Der peruanische Präsident Alan Garcia reiste persönlich in die chilenische Hauptstadt, um die Auslieferung von 30 Tonnen an humanitären Gütern zu überwachen, darunter ein Feldlazarett sowie Zelte und Decken für hunderttausende Menschen. Auch aus Argentinien traf ein Feldlazarett an Bord einer Militärmaschine ein.
Bolivien sagte 40 Tonnen an humanitären Hilfsgütern und 40'000 Liter Trinkwasser zu.
Lob für die chilenische Regierung: Hillary Clinton und Chiles Präsidentin Michelle Bachelet am Flughafen in Santiago. /


Die kubanische Regierung versprach nach Angaben des chilenischen Botschafters in Havanna die Entsendung eines 27-köpfigen Ärzte-Teams. Brasilien wollte medizinische Geräte und ein mobiles Spital in die Erdbebenregion schicken.
Eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation World Vision berichtete unterdessen von schweren Zerstörungen in den Regionen Bíobío und Maule. «Einige Städte wie zum Beispiel Chillan, Curico und Lota sind von der Aussenwelt abgeschnitten und zum Teil komplett zerstört.»
Bei einem der heftigsten je registrierten Beben waren nach neuen Angaben fast 800 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden noch hunderte Menschen vermisst.