Der Zollbeamte Rousseau hatte keine Kunstschule besucht und malte zunächst nur in seiner Freizeit Bilder, die ausserhalb der akademischen Tradition lagen. Lange als naiver Maler verkannt, schaffte er den Durchbruch in den Pariser Salons erst spät.
Es waren Dichter wie Apollinaire und Künstler wie Picasso, Léger, Delaunay und Kandinsky, die als Erste seine herausragende Bedeutung erkannten. Hundert Jahre nach seinem Tod widmet die Fondation Beyeler diesem Pionier der Klassischen Moderne eine Ausstellung mit rund 40 seiner Meisterwerke aus renommierten Museen und Privatsammlungen Europas und Amerikas.
Zu entdecken sind Rousseaus aussergewöhnliche Portraits und seine poetischen Bilder von französischen Städten und Landschaften, in denen er im Alltäglichen den Übergang zum Geheimnisvollen sichtbar macht.
Rousseau eröffnete der Kunst neue Welten
Höhepunkt der Ausstellung ist eine bedeutende Gruppe von Rousseaus berühmten Dschungelbildern.
Henri Rousseau Surpris!, 1891 Überrascht! Sturm im Dschungel Öl auf Leinwand, 129,8 x 161,9 cm The National Gallery, London © 2010 The National Gallery, London. /

Henri Rousseau Forêt vierge au soleil couchant, um 1910 Urwaldlandschaft mit untergehender Sonne Öl auf Leinwand, 114 x 162,5 cm Kunstmuseum Basel © 2010 ProLitteris, Zürich und Martin P. Bühler. /

Pablo Picasso Rousseau in seinem Atelier, Rue Perrel 2bis, Paris 1910. Musée national Picasso, Paris © 2010 Succession Picasso / ProLitteris, Zürich © RMN, Paris / Droits réservés. /


Nie hat er einen Urwald gesehen, umso phantasievoller und farbenprächtiger erschuf er sich den Dschungel und seine exotischen Bewohner in seiner Malerei. Mit seinen wunderbaren, oft traumartigen Bildkompositionen steht Rousseau für die Wiederentdeckung der Phantasie am Anfang der Moderne. Es gelang ihm so, der Kunst neue Welten zu eröffnen, welche etwa die Kubisten und die Surrealisten beeinflussten und bis heute kleine und grosse Kunstliebhaber begeistern.
Die Ausstellung wurde von Philippe Büttner in Zusammenarbeit mit Christopher Green kuratiert. Das Musée d'Orsay und das Musée de l'Orangerie in Paris haben das Projekt besonders gefördert.
Henri Rousseau 7. Februar - 9. Mai 2010