«In den letzten Tagen gab es einige, die mit einer gewissen Verbissenheit in Regensburg und in München nach Elementen gesucht haben, um den Heiligen Vater persönlich in die Missbrauchs-Fragen mit hineinzuziehen», kritisierte Lombardi. Für jeden objektiven Beobachter sei aber klar, «dass diese Versuche gescheitert sind».
In Regensburg geht es um Missbrauchsfälle bei den Domspatzen, die Benedikts Bruder Georg Ratzinger lange Zeit geleitet hatte.
Papst Benedikt XVI. /


Auch im jüngsten Münchner Fall sei deutlich, dass der damalige Erzbischof Joseph Ratzinger nichts zu tun hatte mit Entscheidungen, «nach denen es später dann zu den Missbräuchen kommen konnte».
3000 Missbrauchsfälle
Ratzinger hatte der Versetzung eines wegen Kindsmissbrauchs vorbelasteten Priesters von Essen nach München zugestimmt. Der Mann wurde in München wieder in einer Gemeinde eingesetzt, fiel nach einiger Zeit erneut mit pädophilen Handlungen auf und wurde deshalb auch verurteilt.
Lombardi hielt fest, das Erzbistum München habe mit einem ausführlichen und detaillierten Statement auf die Fragen zu dem Priester geantwortet, der sich des Missbrauchs schuldig gemacht hatte.
Der Vatikan erfuhr seit 2001 von rund 3000 Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche aus den vergangenen 50 Jahren. In rund 60 Prozent der Fälle sei es um gleichgeschlechtliche Kontakte gegangen, sagte ein Vertreter der päpstlichen Glaubenskongregation, Charles Scicluna, der italienischen Bischofszeitung «Avvenire».