So kann sich der SEK vorstellen, dass seine 26 Mitgliedkirchen vermehrt Gottesdienste anbieten, die sich gezielt an Familien richten, an Frauen, an Tierhalter oder etwa an Motorradfahrer. Kurz: Um der individualisierten Gesellschaft Rechnung zu tragen, soll «das Angebot an Gottesdiensten vielfältiger und innovativer werden, ohne dabei an Qualität und Profil zu verlieren.»
Die Überlegungen des SEK stehen im Zusammenhang mit der anstehenden Reform der Kirchenverfassung, die noch aus dem Jahr 1950 stammt. Im Hinblick auf die Reform hatte der Kirchenbund eine religions-soziologische Studie, eine Umfeldanalyse, in Auftrag gegeben.
Die reformierte Kirche kämpft mit Mitgliederschwund. /


Diese kam zu einem ernüchternden Ergebnis.
Weniger und ältere Kirchgänger
Hält die bisher beobachtete Entwicklung in der reformierten Kirche an, wird sie bis im Jahr 2040 rund ein Drittel der heutigen Mitglieder, Finanzen und des Personals verlieren. Der Anteil der Protestanten an der Schweizer Bevölkerung würde dannzumal noch 20 Prozent ausmachen. Vor hundert Jahren waren es noch dreimal mehr.
Hinzu kommt, dass das Interesse am Mitwirken in der religiösen Gemeinschaft und am Gottesdienst stetig abnimmt. Gerade mal 10 Prozent der Protestanten geht noch jeden Sonntag in die Kirche, mehr als die Hälfte von ihnen ist über 70 Jahre alt.
Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, schlägt der SEK gestützt auf die Studie seinen Mitgliedkirchen in einem Bericht verschiedene Massnahmen vor. Im Zentrum steht die «moderne Kommunikation des Evangeliums», die gestärkt werden soll.