Laut BAZL-Sprecher Daniel Göring basiert der Entscheid bezüglich der Luftraumsperre auf den Wetterprognosen und auf Messwerte vom Jungfraujoch, von verschiedenen Ballonflügen und von Flügen privater Spezialisten.
«Alle Messwerte bestätigen die Existenz der Wolke über der Schweiz», betonte Göring. Und weil die Wetterlage gemäss Prognosen stabil bleibe, «hat das BAZL leider keine andere Wahl gehabt, als aus Sicherheitsgründen die Sperrung des Schweizer Luftraums zu verlängern».
Swiss streicht 380 Flüge
Die Swiss streicht derweil morgen Montag alle Langstreckenflüge ab und in die Schweiz sowie alle Europaflüge bis 20 Uhr. Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel betonte gegenüber der Nachrichtenagentur SDA die Sicherheit: Bei der Swiss gelte «safety first».
Betroffen sind am Montag 380 Swiss-Flüge, erklärte Donzel weiter. Ob die Europaflüge nach 20 Uhr abheben können, entscheide die Swiss am Montagmittag.
Für Sonntag annullierte die Swiss 400 Flüge mit rund 45'000 Reservationen.
Safety First heisst es bei der Swiss. /


Nach wie vor seien alle Langstreckenjets im Ausland blockiert, sagte Donzel. Alle Europaflieger stünden in der Schweiz.
Sonderkonferenz der EU
In Deutschland und Frankreich lockerten derweil die Flugsicherungen die Sperrung der Lufträume etwas. In Deutschland wurde das Flugverbot nach Angaben einer Sprecherin der Behörde für sechs Flughäfen teilweise aufgehoben.
Bis 20 Uhr seien in Berlin-Schönefeld, Berlin-Tegel, Erfurt, Leipzig, Hamburg und Hannover wieder Flüge eingeschränkt möglich, sagte eine Sprecherin. In Frankreich gab die Luftfahrtbehörde einige Flughäfen im Süden gar bis Dienstag nachmittag um 15 Uhr wieder frei.
Die Europäische Union rief aufgrund des Chaos in der Luftfahrt eine Sonderkonferenz der Verkehrsminister ein. Wie die spanische EU-Ratspräsidentschaft in Madrid mitteilte, soll die Sitzung am Montag per Videokonferenz abgehalten werden.
Europäische Entscheidung gesucht
Europa will gemeinsam einen Weg aus dem Luftfahrt-Chaos finden. «Es wird eine europäische Entscheidung in dieser Sache geben», sagte Spaniens Staatssekretär für Europapolitik, Diego López Garrido, in Brüssel.
Wie Garrido weiter sagte, will sich die EU auf eine neue Methode einigen, mit der die Gefahr der Aschewolke beurteilt wird.