Die Lage der Wolke habe sich im Tagesverlauf kaum verändert und werde gemäss Wettervorhersage länger über der Schweiz verharren.
Obwohl das BAZL bislang nur ein Flugverbot bis Sonntag um 14 Uhr verfügt hat, streicht die Fluggesellschaft Swiss alle Flüge für Sonntag.
Für die Flüge ab Montag warte die Swiss die neuen Entscheide des BAZL ab, die am Sonntagmorgen gefällt werden, sagte Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel. Damit geht die Gesellschaft weiter als von der Behörde verlangt.
Swiss schafft Klarheit für Passagiere
Warum Swiss über die Vorgaben des BAZL hinaus geht, erklärte Donzel mit der Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Mit dem Entscheid der Swiss herrschten für die Passagiere klare Verhältnisse.
Zudem benötige eine Fluggesellschaft stets eine gewisse Vorlaufzeit, um Flüge zu auf die Beine zu stellen. Unter anderem müsse das Personal aufgeboten oder das Essen organisiert werden.
Doch nicht nur die Fluggesellschaften, auch Meteorologen und Behörden: Sie alle betreten nach dem Ausbruch des Vulkans in Island Neuland. Vor den Medien in Bern zeigten sich Vertreter des Bundesamtes für Zivilluftfahrt hilflos vor der Situation, weil vergleichbare Erfahrungswerte fehlen.
Hebt am Sonntag noch nicht ab: SWISS /

Die Aschewolke ist wissenschaftliches Neuland
Es fehlten wissenschaftliche Daten zur idealen Verdünnung einer Vulkanaschewolke - und zwar weltweit, sagte BAZL-Vizedirektor Werner Bösch. Ohne genaue Kriterien seien keine genauen Prognosen für die Luftfahrt möglich.
Dass alle Behörden vor einer neuen, bisher unbekannten Situation stehen, war an der Medienkonferenz in Bern unüberhörbar. «Der Ausbruch des Vulkans auf Island ist ein Ereignis, das in der Neuzeit in Europa noch nie passiert ist», sagte Haefliger von MeteoSchweiz.
Seit Donnerstag 691 Flüge annulliert
Die Swiss hat seit Donnerstag bisher insgesamt 691 Flüge annulliert. Bis zum Mittag waren es 378 Flüge mit insgesamt 43'000 Reservationen. Kein einziger Swiss-Flieger ist derzeit in der Luft. Und wie es weiter geht, ist nach wie vor offen.
Die Aschewolke des isländischen Vulkans zieht sich wie ein klarer Strich durch die Atmosphäre. MeteoSchweiz konnte in Payerne die Bewegung der Aschewolke messen.
Um Mitternacht lag die Vulkanasche über dem Schweizer Mittelland auf einer Höhe zwischen 6000 und 6500 Metern, teilte MeteoSchweiz mit.