Nach Angaben des palästinensischen Ministers Issa Karaki wurde Sabah im Rahmen eines neuen umstrittenen Militärerlasses deportiert, der die Ausweisung von Palästinensern aus dem Westjordanland ermöglicht, wenn sie im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen geboren wurden oder auf ihrem Ausweis eine dortige Adresse vermerkt ist.
«Das ist unmenschlich, Sabah verbindet nichts mit dem Gazastreifen, er hat dort keine Angehörigen, keine Freunde, nichts», sagte Karaki, der in der Regierung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für Häftlingsangelegenheiten zuständig ist. Das israelische Militär nahm zu den Vorwürfen zunächst keine Stellung.
Ausweisung von Palästinensern
Die israelische Zeitung «Haaretz» hatte vor zehn Tagen über den neuen Erlass berichtet.
Israel hat erstmals einen palästinensischen Gefangenen in den Gazastreifen ausgewiesen. /


Ihren Informationen zufolge ermöglicht das Dekret die Ausweisung von Palästinensern, die sich nach israelischer Sicht «illegal» im Westjordanland aufhalten.
Theoretisch wären laut dem Blatt zehntausende Palästinenser davon betroffen. Ein israelischer Armeesprecher wies diese Angaben damals zurück, nach seiner Aussage fallen nur «ganz wenige» Palästinenser unter den Erlass.
Wie Sabahs Angehörigen berichten, wurde der 40-Jährige in Jordanien geboren und lebt mit seiner Frau und seiner Familie in Tulkarem im Westjordanland. Sein Ausweis jedoch wurden im Gazastreifen ausgestellt.