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Roman Polanski wendet sich an MedienGstaad BE - Der in Gstaad in Hausarrest sitzende Roman Polanski hat sich erstmals seit seiner Verhaftung Ende September zu Wort gemeldet. Unter dem Titel «Ich kann nicht länger schweigen» schickte er eine Erklärung an verschiedene Medien. Das Auslieferungsgesuch der USA beruhe auf einer «Lüge».zel / Quelle: sda / Sonntag, 2. Mai 2010 / 21:06 h
Der 76-jährige Schauspieler und Filmemacher Polanski zerzaust in seinem Schreiben die Argumente der amerikanischen Justiz. Die USA würden seine Auslieferung verlangen, um ihn «den Medien der ganzen Welt zum Frass vorzuwerfen».
Das amerikanische Auslieferungsgesuch beruhe auf einer «Lüge», schreibt Polanski. Er hoffe, dass die Schweiz einsehe, dass es keinen Grund für eine Auslieferung gebe.
Seine Inhaftierung im Jahr 1977 für 42 Tage im kalifornischen Gefängnis von Chino habe der Strafe entsprochen, zu welcher er hätte verurteilt werden sollen und die er folglich bereits verbüsst habe.
Erst letzten Donnerstag hatten die US-Anwälte von Polanski einen neuen Versuch gemacht, die Auslieferung an die USA zu verhindern. Sie verlangten die Herausgabe von unter Verschluss gehaltenen Akten, die sie den Schweizer Behörden unterbreiten wollen.
Das amerikanische Auslieferungsgesuch beruhe auf einer «Lüge», schreibt Polanski. (Archivbild) /
Dem in Polen geborenen Filmemacher wird vorgeworfen, 1977 eine 13-Jährige in der Villa von Hollywoodstar Jack Nicholson mit Drogen gefügig gemacht und dann mit ihr Sex gehabt zu haben. Polanski bekannte sich damals schuldig. Am Tag vor der offiziellen Strafverkündung floh er aber nach Frankreich. Polanski war am 26. September 2009 aufgrund eines US-Haftbefehls bei der Einreise in die Schweiz verhaftet worden. Gegen Bezahlung einer Kaution und unter Einhaltung weiterer Auflagen wurde er Anfang Dezember mit einer Fussfessel versehen. Seither ist er in seinem Chalet in Gstaad BE unter Hausarrest.
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