Kosten von 4 Millionen Franken tragen die Käsereimilchproduzenten. 11 Millionen Franken fallen für die Industriemilchproduzenten an. Diese werden verursachergerecht verteilt, wie die BO Milch mitteilte. 80 Prozent davon erfolgt auf den sogenannten Zusatzmengen.
Konkret bedeutet dies, dass mehr bezahlt, wer zuviel Milch auf den Markt gebracht hat, erklärte Christoph Grosjean-Sommer, Sprecher der Schweizer Milchproduzenten (SMP) auf Anfrage.
Grosjean-Sommer begrüsst diese Massnahme als «wichtig und richtig». Sie zeige, dass das Instrumentarium der BO Milch funktioniere, konstatierte er erfreut. Mit anderen Worten: Die notwendigen Daten für eine verursachergerechte Aufteilung der Kosten seien vorhanden.
Butterberg wird exportiert - Milchmarkt ist vorerst stabilisiert. /

Kurzfristige Stabilisierung des Milchmarktes
Gleichzeitig betont der SMP-Sprecher, dass die getroffene Massnahme zu einer kurzfristigen Stabilisierung des Milchmarktes beitrage und dies Preisdruck auf die Milchproduzenten wegnehme.
Zudem erwarten die Milchproduzenten, «dass damit der Weg frei wird, um am international steigenden Preisniveau für Milchprodukte zu partizipieren». Einen solchen Preisanstieg erwarten sie in der zweiten Jahreshälfte.
Vorstandssitzung als letzte Chance
Die Vorstandssitzung der BO Milch galt bei vielen Mitgliedern als letzte Chance, den Milchmarkt ins Lot zu bringen und den Druck auf den Milchpreis zu verringern.
Als zentral galt vor allem die Umsetzung der Markt-Segmentierung. Diese war bereits im vergangenen November beschlossen worden: Der Milchmarkt sollte in Vertragsmilch, Börsenmilch und Abräumungsmilch aufgeteilt werden.
Umgesetzt ist aber noch keine der Massnahmen - entsprechend wuchs jüngst der Unmut über die BO Milch. Mit dem aktuellen Beschluss sei jedoch die erwünschte Wirkung erzielt worden, nämlich den Preisdruck auf die Milchproduzenten zu verkleinern, erklärte BO Milch Geschäftsführer Daniel Gerber gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.