SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Bernard Münch stellte de Weck am Dienstag als Manager dar, «der sich als Sanierer einen Namen gemacht hat» - vor allem durch Restrukturierungen bei der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit».
Auch de Weck strich diese Qualitäten hervor und kündigte an: «Das Defizit muss verschwinden.» Mit roten Zahlen gebe es keine rosa Zukunft. Wo er den Rotstift ansetzen will, sagte er nicht. Er wolle zuerst arbeiten und danach reden. Sein Amt tritt er am 1. Januar 2011 an.
Zweisprachig aufgewachsen
Als zweisprachig Aufgewachsener vertritt er zudem die lateinische Schweiz ebenso wie die deutschsprachige.
Roger de Weck will das Defizit der SRG zum Verschwinden bringen. /


Und im Gegensatz zu seinen Vorgängern hat er kein Parteibuch: «Ich bin ein parteiloser Wechselwähler.»
Die Reaktionen auf die Wahl de Wecks waren kontrovers. Vor allem in rechtsbürgerlichen Kreisen kommt de Weck schlecht an. Und während die FDP an de Wecks unternehmerischen Qualitäten zweifelt, begrüssen SP und CVP die Wahl des überzeugten Kämpfers für den Service Public.
Leuenberger stellt sich hinter de Weck
Geradezu begeistert sind die Mediengewerkschaften Impressum, Comedia und SSM auf de Weck, den sie als «integer» und als «Garant für innere und äussere Pressefreiheit» bezeichnen. Auch Medienminister Moritz Leuenberger stellte sich hinter den designierten SRG-Generaldirektor.
Auf ihn warten grosse Herausforderungen. Radio und Fernsehen werden bis 2011 in einem Konvergenzprojekt zusammengeführt, und die SRG schreibt rote Zahlen: 2009 schloss sie mit einem Defizit von 46,7 Millionen Franken ab. Das Eigenkapital schwindet, die Schulden wachsen - und eine Debatte über höhere Gebühren steht ebenfalls an.