Der Bundesrat hat entschieden, dass die SRG statt 8 Prozent neu 15 Prozent der Sendezeit mit Werbung besetzen darf. Ausserhalb der Hauptsendezeit darf sie das Programm alle 30 Minuten für Werbung unterbrechen. Zwischen 18 und 23 Uhr ist ihr Unterbrecherwerbung weiterhin nur alle 90 Minuten gestattet. Diese Regeln gelten ab 2011.
Über die Zulassung von Onlinewerbung hat der Bundesrat noch nicht entschieden. Grund ist die Angst der Printmedien vor neuer Konkurrenz. Medienminister Moritz Leuenberger erwartet nun, dass der neue SRG-Generaldirektor mit den Verlegern eine Einigung erzielt, wie er vor den Bundeshausmedien sagte. Onlinewerbung sei für die SRG aber «strategisch wichtig».
Mehr Gebührenzahler
Mit Werbung soll die SRG 6 Millionen Franken einnehmen.
Die SRG soll sich das benötigte Geld nicht über höhere Gebühren beschaffen. /


Einen wesentlich grösseren Betrag, nämlich 64 Millionen Franken, erwartet Leuenberger von der steigenden Zahl der Gebührenzahler. Teils soll dieses Wachstums durch Zuwanderung zu Stande kommen, teils durch die konsequente Durchsetzung der Gebührenpflicht.
Damit zielt Leuenberger auf die Unternehmen, von welchen nach Schätzungen des Bundesamts für Kommunikation nicht einmal die Hälfte die geschuldeten Gebühren bezahlen. Schon die Ankündigung der strengeren Praxis hatte zu einem Aufschrei geführt. Leuenberger hofft nun, die Gewerbetreibenden mit einer Art Amnestie milde zu stimmen: Wer sich bis September 2010 für das Inkasso anmeldet, dem werden die für die Zeit davor geschuldeten Gebühren erlassen.
SRG muss Gürtel enger schnallen
Den restlichen Finanzbedarf muss die SRG über Einsparungen decken. Sie muss ihre Ausgaben um 58 Millionen Franken pro Jahr reduzieren. Diese Zahl habe die SRG selber als machbar und möglich errechnet, sagte Leueneberger. Wie sie die Einsparungen erreiche, bleibe denn auch ihr selber überlassen.
Dazu äusserte sich die SRG am Freitag noch nicht. Sie hält es aber für möglich, dass sich die Annahmen zu den Gebühreneinkünften als zu optimistisch entpuppen, wie sie in einer Stellungnahme schreibt. Sie fasst darum sogar Sparmassnahmen über das vom Bundesrat formulierte Ziel von 58 Millionen Franken ins Auge.