Harald Tappeiner/Fabienne Klenger / Quelle: news.ch / Freitag, 9. Juli 2010 / 11:32 h
Michael Hermann glaubt, dass Leuenbergers Sitz in SP-Hand bleiben wird: „Die bürgerlichen Parteien werden sich davor hüten, der SP vor den Wahlen 2011 den Sitz abzujagen“, meint Hermann. Denn dies würde eine starke Mobilisierung der linken Wähler zur Folge haben.
Laut Hermann wäre es gut möglich, dass eine Frau die Nachfolge antreten wird, obschon dann erstmals mehr Frauen als Männer im Bundesrat vertreten wären, zumindest kurzfristig.
Fehr oder Sommaruga
Als mögliche Nachfolgerin von Leuenberger sieht Hermann insbesondere die Berner Ständerätin Simonetta Sommaruga, aber auch die Zürcher Nationalrätin Jacqueline Fehr.
Die Berner Ständerätin Simonetta Sommaruga ist im Gespräch. /

Der Politologe Michael Hermann glaubt an eine weibliche Nachfolge. /


Die Zürcher Regierungsrätin Regine Aeppli kommt ebenfalls in Frage.
Als valabler Kandidat gilt auch der Baselbieter Ständerat Claude Janiak. Und auch die Zürcher Nationalräte Mario Fehr und Daniel Jositsch sind im Gespräch.
Die SP dürfte wohl eher dann einen Mann als Bundesrat nominieren wollen, wenn die Genferin Micheline Calmy-Rey zurücktritt: Es gebe verschiedene SP-Kronprinzen im Welschland, meint Hermann.
Sitz von Merz wackelt
Mit dem Rücktritt Leuenbergers wackelt der Sitz von FDP-Bundesrat Hans-Rudolf Merz nach Meinung des Politologen stärker als zuvor. Ein Rücktritt von Merz käme auch für dessen Partei zu einem günstigen Zeitpunkt.
Bei den Bundesratswahlen hätten SP und FDP dann gezwungenermassen ein Päckli, was für beide Parteien wohl von Vorteil wäre, um ihre Regierungssitze zu behalten.