Ein Sprecher des BMF bestätigte, dass dem norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein eine Daten-CD aus Liechtenstein zum Kauf angeboten wurde. Diese werde aber nur erworben, wenn die Daten «werthaltig» seien. Nach seinen Informationen sei die Prüfung dieser Daten noch in den Anfängen.
Das Landes-Finanzministeriums von Schleswig-Holstein in Kiel wollte die Angelegenheit am Donnerstag nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte der deutschen Nachrichtenagentur dpa: «Wir äussern uns nicht zu möglichen laufenden Verhandlungen»
Weiterhin unklar ist, von welchem Bankinstitut die feilgebotenen Kundendaten stammen. Ein Bericht der «Süddeutschen Zeitung» vom Donnerstag, wonach die Liechtensteinische Landesbank (LLB), das zweitgrösste Bankhaus des Fürstentums, betroffen sei, wurde bislang nicht bestätigt.
Die CD soll geklaute Daten aus jüngster Zeit beinhalten. (Symbolbild) /

Liechtensteinische Landesbank weiss von nichts
Der Leiter der Unternehmenskommunikation der LLB, Cyrill Sele, bezeichnete die Schilderung der Zeitung auf Anfrage als Spekulation. «Zu den in der Zeitung berichteten Vorfällen liegen uns keine Informationen vor», sagte Sele.
Die CD soll der Finanzverwaltung Schleswig-Holstein vor Monaten angeboten worden sein. Wer der Anbieter ist, sei aber bislang nicht bekannt geworden, so die «Süddeutsche». Die CD beinhalte geklaute Daten aus jüngster Zeit über hunderte mutmassliche Steuerhinterzieher aus Deutschland.
Insgesamt gehe es um 500 Millionen Euro, die vor dem deutschen Fiskus versteckt worden seien.