Peking - Bundespräsidentin Doris Leuthard ist am Samstag in Peking mit dem chinesischen Handelsminister Chen Deming zusammengetroffen. Das Gespräch diente der Fortsetzung des Dialogs über ein Freihandelsabkommen. Die chinesische Seite ist bereit, ab Januar darüber zu verhandeln.
Die Ankündigung von Freihandelsverhandlungen in einigen Monaten stellte am Freitag einen Höhepunkt des Besuchs von Doris Leuthard in China dar. Am Samstag, am letzten Tag des Besuchs, blieb der Terminkalender der Volkswirtschaftsministerin voll.
So eröffnete sie ein neues Röhrenwerk des Industriekonzerns Georg Fischer in Peking. Es ist das zehnte des Konzerns in dem Land. Der Konzern teilte mit, China sei für seine Sparte GF Piping Systems unterdessen der wichtigste Markt.
Der Besuch von Doris Leuthard in China ist vor allem für die Schweizer Wirtschaft sehr wichtig. /


Im ersten Halbjahr wuchs das Geschäft von Georg Fischer mit Produkten zur Wasserversorgung in dem Land um 45 Prozent.
Schweizer und Chinesen in gemeinsamen Workshops
Die mitgereisten hochrangigen Wirtschaftsvertreter nahmen am Samstag an einem Forum mit chinesischen und schweizerischen Wirtschaftsleuten teil. Am Nachmittag fanden Workshops statt. Themen bildeten Chancen und Risiken im Maschinen- und Finanzsektor, Biotechnologie und saubere Technologien.
Gerade auf dem Gebiet der Umwelttechnologien ist der Wissensaustausch angesichts des raschen Wachstums der chinesischen Städte von Bedeutung. Der chinesischen Seite ist es ein Anliegen, mit entsprechenden Schweizer Unternehmen Kontakte zu knüpfen, namentlich mit solchen, die sich mit Biomasse, Photovoltaik und Energieeffizienz befassen.
Im Dienste der Wirtschaft
Die Schweizer Wirtschaft setzt grosse Hoffnungen in einen Freihandelsvertrag. Die Unternehmen wollen einfacheren Zugang zu der wohl bald grössten Volkswirtschaft der Welt. Ein Abkommen könnte viele Fortschritte bringen, unter anderem besserer Schutz der Schweizer Produkte vor Kopien oder tiefere Zölle.
China ist bereits heute der wichtigste Handelspartner in Asien. Als einer der wenigen westlichen Länder hat die Schweiz eine positive Handelsbilanz mit dem Exportgiganten - die hiesige Wirtschaft kann also mehr dort verkaufen, als sie aus dem asiatischen Land bezieht.