Nachdem die Hilfe für die Flutopfer in Pakistan und den angrenzenden Gebieten zuerst nur schleppend angelaufen war, hat die Glückskette den Mittwoch zum nationalen Sammeltag erklärt.
Zur Mittagszeit hatten Schweizerinnen und Schweizer rund 4 Millionen Franken gespendet - Am frühen Abend wurde dann die 10-Millionen-Grenze gesprengt. Der Stand der Spendenzusagen nach 22 Uhr betrug: 11'799'730 Franken.
«Wir sind sehr zufrieden, es läuft sehr gut», sagte Glückskette-Sprecherin Priska Spörri auf Anfrage. «Wir haben einige grosse Beträge erhalten. Erfahrungsgemäss wird sich der Betrag, der bis Mitternacht zusammenkommt, in den nächsten zwei bis drei Wochen noch verdoppeln.»
Unternehmen spendet 1 Mio. Franken
Unter anderem zeigten sich mehrere Kantone spendenfreudig: Zürich überweist der Glückskette 500'000 Franken, Bern 200'000, der Aargau 80'000, St. Gallen 60'000, der Thurgau und Schwyz je 50'000, Solothurn 30'000 und Uri 25'000 Franken.
Wie Glückskette-Sprecher Roland Jeanneret gegenüber Schweizer Radio DRS sagte, hat ein privates Unternehmen die Grossspende von einer Million Franken zugesagt. Zudem wollten etliche Gemeinden einen Beitrag leisten.
Nach den dramatischen Appellen der UNO und von Hilfsorganisationen gingen weltweit deutlich mehr Spenden für die Opfer der Jahrhundertflut ein.
Sechs Millionen Menschen benötigen Soforthilfe in Form von medizinischer Versorgung und Nahrungsmitteln. /

Bis 9 Uhr sind am heutigen nationalen Sammeltag für die Flutopfer knapp 2 Millionen Franken zusammengekommen. /


Die UNO hat bislang mit 228 Mio. Dollar knapp die Hälfte der benötigten Spenden von 460 Mio. Dollar zur ersten Versorgung der pakistanischen Flutopfer erhalten.
«Dazu kommen noch Zusagen, so dass die Gelder eine Quote von 54,5 Prozent erreichen», sagte Maurizio Giuliani, Sprecher des UNO-Koordinationsbüros für humanitäre Hilfe (OCHA) am Mittwoch.
EU erhöht Hilfe
Die EU erhöhte ihre humanitäre Hilfe auf 115 Mio. Euro. Die EU-Kommission stellte zusätzliche 30 Mio. Euro als Nothilfe bereit, sagte die zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa.
Damit kommen aus dem EU-Budget jetzt 70 Mio. Euro. Zusätzlich haben die einzelnen EU-Staaten bisher 45 Mio. Euro aus ihren nationalen Budgets gegeben.