Die Bundespräsidentin wandte sich über die drei Radiokanäle der SRG (RSR, SRDRS, RTSI) an die Schweizer Bevölkerung. Man könne politisch über die betroffene Weltgegend denken, wie man wolle, sagte Leuthard. Doch: «Es sind Frauen und Männer, es sind Kinder, die hier leiden.»
An diesem Tag bestehe die Möglichkeit, diesen Menschen Hilfe zu bringen und damit die Not zu lindern. «Ich rufe Sie auf, lassen Sie Ihr Herz sprechen und machen Sie mit an diesem nationalen Tag der Solidarität!»
Die Bilder des Elends, die seit Tagen übermittelt werden, hätten sie sehr betroffen gemacht, sagte Leuthard. Einmal mehr seien es die Schwächsten, die am meisten leiden würden: Kinder und ältere Menschen.
15 Millionen betroffene Menschen
Das überschwemmte Gebiet mit 700'000 zerstörten Häusern sei viermal so gross wie die Schweiz, und von den 15 Millionen betroffenen Menschen benötigten 6 Millionen Soforthilfe in Form von medizinischer Versorgung und von Nahrungsmitteln.
Die Glückskette hat heute Mittwoch, 18. August, zum nationalen Sammeltag zugunsten der Opfer der Überschwemmungen in Pakistan und angrenzenden Gebieten erklärt.
Leuthard wandte sich über die drei Radiokanäle der SRG (RSR, SRDRS, RTSI) an die Schweizer Bevölkerung. /


In den Fluten starben bisher fast 1500 Menschen.
Die Hilfe war zunächst nur schleppend angelaufen. Die Weltbank stellte am Montag einen Kredit in Höhe von 900 Millionen Dollar bereit. Die Regierung in Islamabad versicherte erneut, dass die Gelder gewissenhaft eingesetzt werden.
Angst vor Korruption
Man überlege, ausländische Prüfer zur Überwachung der Verwendung von Spenden einzustellen, sagte Pakistans Innenminister Rehman Malik der britischen BBC. Die Zurückhaltung der Spender war unter anderem mit der Angst vor Korruption und dem Einfluss der Taliban in Pakistan begründet worden.
In den überfluteten Gebieten wird die Lage immer dramatischer: Unter den Millionen Flüchtlingen breiten sich Krankheiten aus. Hochwasser habe ein Fünftel der Gesundheitseinrichtungen im Land beschädigt, sagte der stellvertretende Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Abdullah Assaedi.