Gerber machte in seinem Schreiben keine Angaben darüber, ob er in Pension geht oder eine neue berufliche Herausforderung annimmt. Beim SECO hiess es lediglich, dass Gerbers Rücktritt fünf Monate vor dem 65. Geburtstag in Zusammenhang mit seiner Zukunftsplanung stehe.
Nicht nur «dolce far niente»
In einem Interview mit der Zeitung «Sonntag» hatte Gerber vor zwei Wochen erklärt, dass sein Alltag nach Erreichen des Rentenalters wohl aus einer Mischung zwischen Weiterarbeiten und «Dolce far niente» bestehen werde.
Beendet seine Karriere beim Bund. /


Die Waagschale werde aber eher zugunsten des Ersteren neigen.
An der Spitze des SECO steht Gerber seit April 2004. Davor hatte er von 1998 bis 2003 das damalige Bundesamt für Flüchtlinge geführt. Zwischen 1993 und 1997 hatte er bei der Weltbank als Exekutivdirektor gewirkt.
In den Bundesdienst eingetreten war der bilingue aufgewachsene Gerber im Jahr 1973 als Experte für Entwicklungsfragen. Gerber ist studierter Volkswirt und erhielt 2008 von der Universität Bern die Ehrendoktorwürde.
Dank an den Bundesrat
In seinem Rücktrittsschreiben dankt Gerber dem Bundesrat für das Vertrauen, das ihm «in herausfordernder und turbulenter Zeit» entgegengebracht worden sei.
Besonders in Erinnerung bleibe ihm seine Arbeit bei der Weltbank als erster Exekutivdirektor der Schweiz. Damals sei die Institution unter vehementer Kritik aus Umweltschutzkreisen gestanden.
Nicht vergessen werde er auch seine Tätigkeit als Direktor des Bundesamts für Flüchtlinge während der Bosnien- und Kosovokriege, sowie sein Wirken im SECO zur Überwindung der Finanz- und Weltwirtschaftskrise, schreibt der Staatssekretär weiter.