Seit Mai habe die Migros keinen inländischen Honig mehr verkaufen können, sagte Migros-Sprecherin Monika Weibel zu einer Meldung der «Neuen Luzerner Zeitung». In einigen Verkaufsstellen sei inzwischen wieder frischer Honig von regionalen Produzenten in den Verkauf gelangt.
Für den Mangel an Nachschub von Schweizer Honig macht man beim Grossverteiler das Bienensterben, das nasse Wetter im Frühling während der Trachtzeit der Bienen sowie den fehlenden Nachwuchs bei den Imkern verantwortlich. Man stehe in Verhandlungen, um den Kreis der Lieferanten auszubauen, sagte Weibel weiter.
Der Frühling sei eine schlechte Zeit für den Blütenhonig gewesen, bestätigt Christina Kast vom Zentrum für Bienenforschung der Forschungsanstalt Agroscope in Liebefeld. Während der Blütezeit von Raps und Löwenzahl habe es vor allem in tiefen Lagen viel geregnet.
Die Migros sucht neue Imker als Lieferanten. /


Besser sei dann das Wetter vor der Sommerernte gewesen.
Bienenverband analysiert die Situation
Beim Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB), dem Dachverband von 14'000 Imkerinnen und Imkern, will man noch kein abschliessendes Urteil über die Honigernte 2010 abgeben. Die Auswertung der jährlichen Imker-Umfrage finde erst Ende September/Anfang Oktober statt, sagte Vizepräsident Robert Sieber.
Keine Lieferprobleme kennt dagegen Coop: Es werde keinen Lieferunterbruch geben, sagte Pressesprecher Nicolas Schmied auf Anfrage. Es sei Coop gelungen, eine genügende Menge an Schweizer Honig zu beschaffen. Der Anteil des Inlandhonigs am gesamten Honigumsatz beträgt bei Coop rund 20 Prozent. Bei der Migros sind es mengenmässig 8 und wertmässig 15 Prozent.