«Wir sind auf Pflanzen und Tiere angewiesen, auch um das eigene Überleben zu sichern», sagte Bundesrat Leuenberger in Bern vor den Medien.
Als Beispiel dienten ihm die Bienen, die für die Pflanzenwelt und damit die Nahrungsmittelproduktion eine ungemein wichtige Rolle einnehmen. Einstein habe in diesem Zusammenhang einmal gesagt, dass am Tag, an dem die letzte Biene sterbe, auch die Menschheit sterbe, erklärte Leuenberger.
Strategieplan vorlegen
Angesichts der Bedeutung, die er der Artenvielfalt beimisst, will Leuenberger dem Bundesrat bis Mitte Jahr einen Strategieplan vorlegen, der Anfang 2011 dem Parlament zugeführt werden soll. Ziel ist, dass die Ressourcen überall im Land nachhaltig und im Einklang mit den Biodiversitätszielen genutzt werden. Die Schutz- und Förderflächen sollen ausgewiesen, vernetzt und gesichert werden.
Laut Leuenberger besteht in der Schweiz ein grosser Handlungsbedarf.
Umweltminister Moritz Leuenberger (vorne) eröffnet mit einem Gang auf den Markt das internationale Jahr der Biodiversität. /


Die Schweiz sei beim Erhalt der Artenvielfalt nämlich international gesehen kein gutes Beispiel. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit, OECD, habe der Schweiz in dieser Frage ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Fläche der Trockenwiesen geschrumpft
Beispielsweise sei zwischen 1900 und heute die Fläche der Trockenwiesen und -weiden um 90 Prozent geschrumpft. Die meisten Feuchtgebiete seien verschwunden, und weite Teile der Wasserläufe seien verbaut.
Moritz Leuenberger sieht die Menschheit nicht nur in einer ethischen Verantwortung gegenüber der Natur. Die Erhaltung der Biodiversität ist aus seiner Sicht auch wirtschaftlich angezeigt: «Die Biodiversität sichert unseren Wohlstand», sagte er.