In Washington hatte Zentralbankchef Zhou Xiaochuan zuvor westliche Forderungen nach einer schnelleren Aufwertung zurückgewiesen und sich gegen eine «Schocktherapie» gewandt. Die Wechselkursreform werde nur schrittweise erfolgen, sagte Zhou am Sonntag am Rande der Jahrestagung von Währungsfonds (IWF) und Weltbank in einer Rede im Institute of International Finance (IIF).
Im Westen werde westliche Medizin bevorzugt, die «schnell und drastisch» wirke, während Chinesen traditionelle Medizin vorzögen, die langsamer anspreche und den verschiedenen Kräutern mehr Zeit gebe, um Wirkung zu zeigen, sagte der Zentralbankchef gemäss der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.
«Komplizierte» Währung
Die Handhabung der chinesischen Währung sei eine «komplizierte Kunst».
Der chinesische Zentralbankchef Zhou Xiaochuan. /


Es müssten die Inflation, die Arbeitslosigkeit, das Bruttoinlandprodukt und die Leistungsbilanz berücksichtigt werden.
Seit Mitte Juni hat der Yuan um mehr als 2 Prozent gegenüber dem US-Dollar zugelegt. Die USA werfen China vor, seine Währung künstlich unterzubewerten, um seine Exporte zu verbilligen und sich dadurch Handelsvorteile zu verschaffen.
China will aus Rücksicht auf seine Exportindustrie und wegen seines noch unzureichend entwickelten Währungssystems nur eine schrittweise Aufwertung verfolgen.