Zudem erschwere die schlechte Sicherheitslage die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten. Kinder würden so an eigentlich heilbaren Krankheiten sterben, schwangere Frauen immer öfter die Geburt ihres Kindes nicht überleben und gesunde Männer einfachen Infektionen erliegen.
In der Stadt Kandahar behandelten Ärzte des Regionalspitals Mirwais im August und September knapp 1000 Patienten mit Kriegsverletzungen, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) weiter mitteilte. Dies sei ein trauriger Rekord.
Die schlechte Sicherheitslage erschwere die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten. /


Die Zahl habe sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt.
«Und das ist nur die Spitze des Eisberges», sagte Reto Stocker, Leiter der IKRK-Delegation in Kabul. So übersteige die Zahl der Patienten, die wegen des Kriegs indirekt an anderen Verletzungen oder ansteckenden Krankheiten litten, die der direkten Kriegsverletzten noch einmal deutlich.
«Unsere grösste Herausforderung ist es, die Verletzten in den am stärksten umkämpften Gebieten weiterhin zu erreichen», sagte Stocker. Allerdings nehme die Zahl bewaffneter Gruppen deutlich zu, vor allem im Norden des Landes. Dies erschwere die Arbeit des Roten Kreuzes erheblich.