Ungeachtet der steigenden Löhne sei der Alkoholpreis im vergangenen Jahrzehnt gefallen, so dass sich Alkohol zur «wahrscheinlich billigsten Entspannungsdroge in Neuseeland» entwickelt habe, erklärte einer der Autoren der Studie, Nick Wilson, am Freitag.
Dies sei besonders besorgniserregend, weil nach internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen billiger Alkohol Trinkgelage bei Jugendlichen fördere.
Der niedrige Alkoholpreis schade der Gesundheit der Neuseeländer und dem sozialen Gefüge im Land, warnten die Autoren der Studie, die in der Zeitschrift «New Zealand Medical Journal» veröffentlicht wurde. Ausserdem belasteten die Folgen des vermehrten Alkoholkonsums das staatlich geförderte Gesundheitssystem mit hohen Zusatzkosten.
Der niedrige Alkoholpreis schadet der Gesundheit der Neuseeländer und dem sozialen Gefüge im Land. (Symbolbild) /

Preiskampf und Überproduktion
Als eine Ursache für die gefallenen Alkoholpreise machten die Wissenschafter den Preiskampf zwischen Supermärkten und spezialisierten Alkoholhandlungen aus. Die Überproduktion neuseeländischer Winzer in den vergangenen Jahren trage noch zum Problem bei.
Wilson und seine Kollegin Fiona Gunasekara forderten die neuseeländische Regierung auf, wie im Kampf gegen das Rauchen auch beim Alkohol die Steuern zu erhöhen, die Werbung einzuschränken und die Öffnungszeiten der Anbieter zu begrenzen.
Ausserdem forderten sie einen Mindestpreis für Alkohol, insbesondere für Wein in Tetrapacks und Alkohol-Mischgetränke, sogenannte Alkopops.
«Diese Massnahmen werden sich kaum auf gemässigte Trinker auswirken und werden dazu beitragen, die Nachteile von Neuseelands Trinkgelage-Kultur einzudämmen», schrieben die Forscher.