Finanzchef John Cryan sprach am Dienstag aus Vorsicht dennoch nicht von der Trendwende: «Wir sind noch weit von dem entfernt, was wir erreichen wollen», sagte er während einer Telefonkonferenz. Die Analysten zeigten sich mit der Neugeld-Situation aber zufrieden: Einige der Experten hatten für die Periode Juli bis September noch einmal einen Abfluss prophezeit.
Wenig Lob erntete die UBS hingegen für ihre übrigen Zahlen: Mit einem Reingewinn von 1,66 Mrd. Franken, nach 2,01 Mrd. Fr. im Vorquartal, übertrifft sie das Gros der Schätzungen. Die Höhe dieses Ergebnis verdankt sie aber zu einem Gutteil einer saftigen Steuergutschrift von 825 Mio. Franken.
Der Vorsteuergewinn, der über die wahre Leistung der Bank mehr aussagt, beträgt nur 818 Mio. Franken, nach 2,61 Mrd.
Die UBS hat erstmals seit 2007 netto wieder Kundengelder angezogen. /


Fr. im Vorquartal. Aus Analystensicht ist das enttäuschend. Auch die Börse reagierte mit Unmut. In einem etwas schwächeren Markt notierten die UBS-Titel zu Börsenschluss mit 16,76 Franken oder minus 5 Prozent.
Investmentbank mit Verlust
Die UBS kämpfte im dritten Quartal mit den gleichen Problemen wie Konkurrentin Credit Suisse, die ihre Zahlen vor knapp einer Woche präsentiert hatte: Schwache Märkte und zurückhaltende Kunden. Das flaue Geschäft mit Wertschriften drückten die UBS-Investmentbank gar in die Verlustzone: Vor Steuern liegt das Minus bei 406 Mio. Franken, nach 1,13 Mrd. Fr. Gewinn im Vorquartal.
Auf dem Spartenergebnis lastet auch ein Bewertungsverlust von 387 Franken, verursacht durch die Neubewertung eigener Schuldtitel. Ein Analyst bezeichnete das Ergebnis der UBS-Investmentbank als «schockierend» schlecht.