Beim erneuten Ausbruch kamen sechs Menschen ums Leben. Damit wurden seit Beginn der Merapi-Aktivität vor neun Tagen nach Behördenangaben 44 Menschen getötet. 119 Menschen wurden verletzt.
Die Notunterkünfte für mehr als 75'000 Menschen seien wegen der wachsenden Intensität der Ausbrüche von zehn auf 15 Kilometer Entfernung zu Vulkan verlegt worden. Viele müssen wohl noch Wochen oder Monate in den überfüllten Lagern ausharren.
Der Chef des Zentrums für Vulkankatastrophen, Surono, sagte, die Eruptionen seien dreimal so stark gewesen wie der erste Vulkanausbruch am 26. Oktober. Er rechnete damit, dass der schlimmste Ausbruch noch bevorsteht. Offenbar bilde sich Druck innerhalb des Kraters.
Rettern geht Geld aus
Angesichts der Windstille am Donnerstag stiegen die Aschewolken 6000 Meter in die Höhe. Sie beeinträchtigten die Sicht noch 30 Kilometer von dem Feuerberg entfernt, Autofahrer mussten am helllichten Tag mit Scheinwerferlicht fahren.
Merapi spuckt wieder Lava und Asche. /


Ein Flugverbot für Indonesien wurde zunächst nicht verhängt. Aber das Verkehrsministerium warnte die Flugunternehmen und riet dazu, bestimmte Routen zu meiden. Der Flughafen in Jakarta war wegen der Aschewolken zwei Stunden lang geschlossen.
Der Provinzregierung geht nach eigenen Angaben bald das Geld aus, um die Evakuierten zu unterstützen. Der Leiter des Katastrophenschutzes, Djarot Nugroho, warnte, die Vorräte reichten noch für fünf Tage. Die indonesische Regierung müsse den Notstand ausrufen und frisches Geld für die Region freigeben.
Menschen kehren zurück
In der Gefahrenzone am Merapi dürfen sich keine Menschen aufhalten. Allerdings haben viele Einwohner schon frühere Warnungen ignoriert und waren in ihre Dörfer zurückgekehrt, um sich um das Vieh zu kümmern.
Indonesien hat die höchste Vulkandichte der Welt. Von den 500 Vulkanen auf dem 5000 Kilometer langen Archipels sind 138 aktiv und 68 gelten als gefährlich. In den vergangenen Wochen hatten die Behörden die Alarmstufen für fast zwei Dutzend Vulkane erhöht.