Die Anwohner des Berges flohen in Angst, berichteten die lokalen Medien. Mit Lastwagen, Autos und Ambulanzfahrzeugen holten Helfer aus dem zehn Kilometer entfernten Bezirk Boyolali die gerade zum Vulkan zurückgekehrten Menschen aus der Gefahrenzone. Über neue Todesopfer lagen zunächst keine Berichte vor.
Ernte vernichtet
Die glühend heisse Aschewolke des Merapi verbrannte bis zu vier Kilometer südlich des Vulkans alle Bäume und vernichtete die Ernte der Bauern. Tiere, die nicht flüchten konnten, starben in der Hitze.
Vulkanasche legte sich über Dörfer im Bezirk Klaten und Boyolali, wie der Chef der Geologie-Behörde in der Stadt Yogyakarta berichtete. Die Regierung ordnete die Räumung des Gebietes zehn Kilometer um den Vulkan an.
Die Behörden haben jedoch Schwierigkeiten, die Bewohner zum Verlassen der Gefahrenzone zu bewegen. Der Berg gilt vielen als heilig. Aus Sicht der Anwohner wird er von Geistern bewacht, die besänftigt werden müssen.
Aktivität von Anak Krakatau
Der Merapi war nach vier Jahren Ruhe am vergangenen Dienstag erstmals wieder ausgebrochen, seitdem kamen 38 Menschen ums Leben.
Der gefährliche Vulkan Merapi ist erneut ausgebrochen. /


Der Merapi gehört zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen der Welt. Zusammen mit dem Tsunami auf den Mantawi-Inseln kamen in Indonesien innerhalb weniger Tage insgesamt fast 500 Menschen ums Leben.
Fachleute warnten unterdessen vor gefährlicher Aktivität des Vulkans Anak Krakatau. Dessen Temperatur sei in den vergangenen Tagen gestiegen, Rauch steige auf. Fischer und Touristen wurden aufgefordert, mindesten zwei Kilometer Sicherheitsabstand vom Berg zu halten. Die Vulkaninsel liegt zwischen Java und Sumatra.
Anak Krakatau bedeutet «Kind des Krakatau». Er ist an der Stelle des früheren Vulkans Krakatau entstanden. Als dieser 1883 ausbrach, waren weltweit Auswirkungen zu spüren. Mehr als 36'000 Menschen starben.