Obama warb am Samstag in Mumbai, dem früheren Bombay, für verbesserte Wirtschaftsbeziehungen beider Länder. Indien sei «einer der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt» und ein potenzieller Abnehmer von US-Produkten, sagte er in einer Rede vor indischen und US-Unternehmern.
Dennoch sei der Handel seines Landes mit der aufsteigenden Wirtschaftsmacht noch immer geringer als mit den Niederlanden. «Ich habe keine Zweifel, dass wir das besser hinkriegen können - es gibt keinen Grund, warum dieses Land nicht einer unserer Haupthandelspartner sein kann», sagte Obama.
Neue Jobs dank Handelsverträgen
Der US-Präsident, der gerade wegen der schlechten Wirtschaftsentwicklung und den hohen Arbeitslosenzahlen in den USA eine herbe Wahlschlappe bei den Kongresswahlen einstecken musste, kündigte Handelsverträge über rund zehn Milliarden Dollar an, die nach seinen Angaben rund 50'000 Arbeitsplätze in den USA schaffen sollen.
Dazu gehören unter anderem der Kauf von 30 Maschinen des US-Flugzeugbauers Boeing durch die indische Fluggesellschaft Spice Airlines für 7,7 Milliarden Dollar.
Obama kündigte zudem eine Reform der US-Exportkontrollen an, um den Handel mit Indien zu erleichtern.
Barack Obama: Fokus jetzt auf die Wirtschaft. /


Aber auch das südasiatische Land müsse Handels- und Investitionshemmnisse abbauen, um die Entstehung von Jobs und Wachstum zu fördern, mahnte Obama.
Aufruf zum Dialog
Obama rief Indien auch zum Dialog mit Pakistan auf. Friedensgespräche zwischen den Nachbarländern liegen seit der Terrorserie von Mumbai auf Eis.
Der US-Präsident war am Samstag gemeinsam mit seiner Frau Michelle in Mumbai eingetroffen, wo seine zehntägige Reise durch vier Länder Asiens begann. In der Wirtschaftsmetropole besuchten sie das Mahatma-Gandhi-Museum. Obama ist ein erklärter Verehrer des indischen Unabhängigkeitskämpfers.
Bei einer Zeremonie zum Hindu-Fest der Lichter liessen die Obamas am Sonntag protokollarische Gepflogenheiten beiseite und tanzten mit Kindern.