Mitarbeitende aus dem Bauhauptgewerbe sollen 2011 ein Prozent mehr verdienen. Der SBV schlage eine generelle Erhöhung von 0,6% sowie eine individuelle Anpassung von 0,4 Prozent vor. Das sagte SBV-Zentralpräsident Werner Messmer an einer Medienkonferenz in Zürich.
Obwohl die Auftragslage hervorragend sei, resultiere unter dem Strich ein geringer Ertrag, ergänzte der Zentralpräsident. Der SBV belegt das durch eine Umfrage bei 800 kleinen, mittleren und grossen Baufirmen. Diese zeige, dass zwei Drittel der Unternehmen «schlechte bis miserable» Erträge auswiesen.
Für Messmer liegt der Grund dafür auf der Hand: «Es gibt zu viele Anbieter, die sich auf dem Markt tummeln». Bei Handwerkern, die mit Herzblut arbeiteten, schlage der Puls für die Selbstständigkeit. Das führe zu einem hohen Preisdruck.
Bauarbeiter. /


«Vielen Bauherren ist nicht das Beste, sondern nur das Billigste gut genug».
Aufgrund der schlechten Ertragslage sei der Spielraum für eine Lohnerhöhung gering. Bei dem Vorschlag von 1 Prozent handle es sich um «ein attraktives Angebot», sagte SBV-Direktor Daniel Lehmann. «Wir erwarten deshalb von den Gewerkschaften, dass sie vernünftig werden und das akzeptieren».
Unia: SBV kneift und trickst
Das Angebot des SBV sei «keine genügende Basis, um zu einer Lösung zu kommen», sagte Hansueli Scheidegger, Leiter Sektor Bau und Geschäftsleitungsmitglied bei der Unia, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
In einem Communiqué teilte die Unia weiter mit, es sei «absolut nicht nachvollziehbar», warum der SBV angesichts der «ausgezeichneten» Geschäftslage bei den Löhnen «kneife». Der Verband male in Bezug auf die Geschäftslage schwarz und versuche, beim Lohnanstieg «zu tricksen».
Für (den morgigen) Donnerstag steht zwischen dem SBV und den Gewerkschaften die vierte Lohnverhandlungsrunde an. Falls es zu keiner Einigung kommt, entscheiden SBV und Gewerkschaften Mitte November über das weitere Vorgehen.