Die Taliban griffen den streng bewachten Flughafen in Dschalalabad im Morgengrauen an. Nachdem die Angreifer geortet worden seien, hätten die afghanische Armee und die NATO-Truppe ISAF «schnell reagiert» und die Aufständischen zurückgedrängt, erklärte die NATO.
Augenzeugen sprachen von bis zu zehn getöteten Angreifern. Bei einem der Toten handelte es sich offenbar um einen Selbstmordattentäter. Er hatte der ISAF zufolge einen Sprengstoffgürtel getragen. Von den afghanischen und den ausländischen Soldaten sei keiner zu Schaden gekommen.
Angriff zum Jahrestag
Der Angriff auf den Flughafen in Dschalalabad und den NATO-Stützpunkt in Behsud ereignete sich am neunten Jahrestag des Sturzes der Taliban.
Der Flughafen von Dschalalabad, der Hauptstadt der Provinz Nangarhar, ist der drittgrösste NATO-Stützpunkt in Afghanistan.
Dschalalabad: Extremisten griffen einen einen Kontrollpunkt der afghanischen Streitkräfte an. /


2500 ausländische Soldaten sind dort stationiert. Ausserdem befinden sich auf dem von einem grossen Sicherheitsaufgebot bewachten Stützpunkt zahlreiche Flugzeuge, Helikopter und Drohnen der US-Armee.
Bereits im Juni hatten Taliban den NATO-Stützpunkt in Dschalalabad am helllichten Tag mit einer Rakete und einer Autobombe angegriffen. Mehrere Angreifer wurden getötet und zwei NATO-Soldaten verletzt.
Bombenanschlag auf Markt
Im Norden Afghanistans starben bei einem Bombenanschlag zudem mindestens zehn Menschen. Weitere 18 wurden verletzt. Der Sprengsatz sei in einem Motorrad versteckt gewesen und auf einem belebten Markt in dem Bezirk Emam Sehab explodiert, teilte ein Behördensprecher mit. Ziel des Anschlags sei ein örtlicher Milizenführer gewesen, der bei dem Attentat ums Leben gekommen sei.
Kurz vor dem NATO-Gipfel in Lissabon in der kommenden Woche, bei dem die Lage in Afghanistan im Vordergrund stehen wird, verstärken die Taliban wieder ihre Angriffe.