Dieser soll über die Erwerbsausfallversicherung kostenneutral finanziert werden. Zwar sei der Vorstoss sehr kontrovers diskutiert worden, teilten die Organisatoren am Sonntag mit. Schliesslich beschloss das Plenum mit 109 zu 53 Stimmen, die Forderung zu unterstützen.
Die Forderung wird nun in Form einer Petition den eidgenössischen Räten übergeben. Als Botin fungiert Bundespräsidentin Doris Leuthard. In einem Grusswort lobte sie gemäss Redetext den Mut, «Unangenehmes laut zu fordern». Man dürfe stolz sein auf das Engagement der Jugendliche und ihre Kreativität.
Ausgetretene Pfade verlassen
Sie stellte fest, dass es die «Unbekümmertheit, die manchmal queren Denkansätze unserer Jugend» braucht, um «morgen den Anschluss an die Welt» nicht zu verpassen.
Jugendliche an der 19. eidgenössischen Jugendsession. /


«Oft stelle ich fest, dass sich die etablierte Politik in ausgefahrenen Gleisen bewegt. Aber in einem engen Korsett, eingeschnürt in Ideologie und Interessenbindung, lässt sich die Zukunft des Landes nur schwer gestalten».
Viel Platz im Nationalrat
Der Wille zu gestalten, äussert sich in jeder Jugendsession mit zahlreichen Petitionen. Doch müssen die Jungpolitiker immer wieder feststellen, dass ihre Vorstösse von den gewählten Politikern abgeschmettert werden.
In den vergangenen 10 Jahren wurden die rund 30 Petitionen allesamt abgelehnt - ausser eine. Das Verbot von Nazi-Symbolen schaffte es als Motion auf die Traktandenliste der Räte.
Ob den jüngsten Petitionen der Erfolg vergönnt ist, wird sich noch weisen müssen. Zur Eröffnung der Plenarversammlung am Sonntag machte Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer den Nachwuchspolitikern schon einmal Mut für die Zukunft: «Geht euren Weg.»
«Vielleicht führt er von der Jugendsession in ein Parlament», auf kommunaler, kantonaler oder sogar nationaler Ebene. «Schaut euch also den Saal schon mal genau an, es hat auf diesen Stühlen noch viel Platz für motivierte, engagierte junge Leute!»