In Rom versuchten Dutzende Studenten in den Senat einzudringen. Demonstranten warfen Tränengas und Eier gegen das Eingangstor des Gebäudes. «Geht nach Hause!», war auf Transparenten der Demonstranten zu lesen.
Protestkundgebungen sind auch in den kommenden Tagen geplant. Am Samstag wollen in Rom zehntausende Studenten demonstrieren.
Unterrichtsministerin Maria Stella Gelmini, Verfasserin der umstrittenen Universitätsreform, kritisierte den Protest. Die Jugendlichen würden von oppositionellen Linksparteien aus rein ideologischen Gründen instrumentalisiert. Oppositionschef Pier Luigi Bersani erwiderte, die Reform zerstöre das italienische Universitätssystem.
Beträchtliche Einsparungen
Die Reform sieht beträchtliche Einsparungen bei den Universitäten vor, allein im kommenden Jahr sollen 700 Millionen Euro weniger ausgegeben werden. Geplant ist etwa, dass fünf Professoren, die pensioniert werden, nur durch eine Person ersetzt werden. Ausserdem soll das Auswahlverfahren für Professoren radikal geändert werden.
Für Hochschulen mit Budgetdefiziten sollen strengere Auflagen gelten. Den Universitäten soll künftig ein Finanzmanager zur Seite gestellt werden. Schlecht verwaltete Universitäten erhalten weniger Geld vom Staat und können im schlimmsten Fall sogar unter Aufsicht eines Kommissars gestellt werden, der die Bilanzen in Ordnung bringen soll.
Mit der Reform werde vor allem ein deutlicher Schritt gegen die Günstlingswirtschaft in den Universitäten unternommen, sagte Ministerpräsident Silvio Berlusconi bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Rom.