«Die unfassbaren Verbrechen der Schoah sind Deutschland und den Deutschen eine dauernde Verpflichtung, für das Existenzrecht Israels einzutreten», schrieb Wulff am Sonntag in das Besucherbuch der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem.
Signal setzen
«Ich wollte ein Signal gegenüber den israelischen Gastgebern setzen, dass Deutschland sich sehr wohl der Tatsache bewusst ist, dass man Geschichte von Generation zu Generation weiterzugeben hat», sagte Wulff, der in Begleitung einer Gruppe von Jugendlichen und seiner 17-jährigen Tochter Annalena zu einem viertägigen Besuch in dem Land weilte.
Wulff wurde vor dem Besuch in Jad Vaschem vom israelischen Präsidenten Peres empfangen. Deutschland und Israel sollten noch enger zusammenrücken, sagte Wulff. Dabei bleibe die Erinnerung an die Vergangenheit «unverbrüchliche Maxime deutscher Politik».
Werbung für Friedensgespräche
Wulff warb auch für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern.
Christian Wulff war in Israel auf Besuch. /


Er sprach sich für einen gerechten Frieden aus, bei dem Palästinenser und Israelis in anerkannten Grenzen leben können. Dazu sei auch ein konstruktives Engagement Israels in der Siedlungsfrage notwendig, sagte er.
Peres sprach sich ebenfalls für einen Frieden mit den Palästinensern auf der Grundlage einer Zweistaatenlösung aus. «Das, was uns wirklich fehlt, ist Frieden», sagte er.
Wulff wollte am Sonntagnachmittag noch mit dem israelischen Aussenminister Avigdor Lieberman sprechen und danach an einem Adventskonzert in der Dormitio-Abtei in Jerusalem teilnehmen. Am Montag wird Wulff unter anderem mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentreffen. Zum Abschluss der Reise will Wulff mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprechen.