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Der «Alpha-Rüde» und sein «Sprachrohr»Washington - Wie werden Politiker anderer Länder in Washington tatsächlich gesehen - abseits der Fototermine? Die Veröffentlichung Hunderttausender klassifizierter Diplomaten-Dossiers durch Wikileaks gewährt Einblicke. Darunter findet sich Peinliches und Pikantes.fkl / Quelle: sda / Montag, 29. November 2010 / 07:44 h
Der amerikanischen Diplomatie dürfte eine unangenehme Woche bevorstehen: Nach Beginn der Veröffentlichung von über 250'000 vertraulichen diplomatische US-Depeschen durch die Internetplattform Wikileaks sollen in den nächsten Tagen noch mehr der Dokumente ins Netz gelangen.
«New York Times» und «Spiegel Online» wollten im Laufe der Woche in Fortsetzung über Inhalte berichten, meldeten beide Medien am Sonntag. Was bisher bekanntwurde, enthüllt wenig schmeichelhafte Urteile der Amerikaner über Politiker in aller Welt.
Die US-Regierung verurteilte den jüngsten Coup der Internet-Aktivisten am Sonntag aufs Schärfste. Er sei «rücksichtslos» und «gefährlich», erklärte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Robert Gibbs.
Ungeschöntes Bild Aus den Dokumenten geht unter anderem hervor: Der afghanische Präsident Hamid Karsai wird als «schwache Persönlichkeit» beschrieben, die von «Paranoia» und «Verschwörungsvorstellungen» getrieben werde. Russlands Premierminister Wladimir Putin werde als «Alpha-Rüde» bezeichnet, als dessen «Sprachrohr» in Europa zunehmend Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi erscheine. Russlands Präsident Dmitri Medwedew sei dagegen «blass» und «zögerlich». Der deutschen Kanzlerin bescheinigten sie, «selten kreativ» zu sein und das Risiko zu meiden.Noch mehr Probleme für Obama: Hunderttausende von vertraulichen Diplomaten-Depeschen wurden veröffentlicht. /
Ihr Aussenminister Guido Westerwelle wird als inkompetent und eitel beschrieben. Herkunft unklar Woher die Enthüllungs-Website, die am Sonntagabend durch eine umfassende Daten-Attacke unbekannter Herkunft kurzfristig lahmgelegt wurde, die Datensätze hat, ist nicht bekannt. Laut «Spiegel» stammen 90 Prozent der Dokumente aus der Zeit seit 2005. Nur sechs Prozent seien als «geheim» eingestuft, 40 Prozent als «vertraulich». Weltweit hatten sich Regierungen auf die Veröffentlichung vorbereitet. Die USA warnten ihre Partner vor. Der US-Botschafter in Deutschland, Philip Murphy, rechtfertigte die Einschätzungen seiner Kollegen als normale diplomatische Arbeit.
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