Sogar Hinweise auf ein Ausspionieren der Führung der Vereinten Nationen wurden gefunden, berichtete der britische «Guardian».
Die «New York Times» spricht von einem «beispiellosen Blick auf Hinterzimmer-Verhandlungen von Botschaften rund um den Globus, brutal offene Ansichten über ausländische Staatschefs und freimütige Einschätzungen von terroristischer und atomarer Bedrohung».
Laut «Spiegel» wird der afghanische Präsident Hamid Karsai als «schwache Persönlichkeit» beschrieben, der von «Paranoia» und «Verschwörungsvorstellungen» getrieben werde, berichtet das Nachrichtenmagazin in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Drängen auf Militärschlag gegen Iran
Ein Schlaglicht wird aber auch auf sehr schwierige politische Prozesse, etwa im Iran geworfen. So drängten Israel genauso wie arabische Verbündete, darunter Saudi-Arabien, die USA zu einem Militärschlag gegen den Iran.
Saudi-Arabien - eigentlich enger US-Verbündeter - wird laut «New York Times» als einer der Hauptfinanziers militanter islamistischer Gruppen wie Al-Kaida genannt.
«Fast ein Jahrzehnt nach den Angriffen vom 11.
Feinbild der US-Regierung: Wikileaks Gründer Julian Assange. /


September 2001 dominiert der dunkle Schatten des Terrorismus noch immer die Beziehungen der USA zur Welt», schreibt die «New York Times». So zeigten die Depeschen, wie sich die Regierung von Präsident Barack Obama beispielsweise damit herumschlage, vertrauensvolle Partner in Pakistan im Kampf gegen Al-Kaida zu finden.
Kritik an China
Die Dokumente zeichneten auch das gewachsene Selbstbewusstsein Pekings nach. China stelle sich nach aussen mit «Muskelspielen, Triumphalismus und Anmassung» dar, urteilten amerikanische Diplomaten demnach.
Der Hackerangriff gegen die Suchmaschine Google sei gemeinsam von Mitarbeitern der Regierung, privaten Sicherheitsexperten und «Internet-Banditen» veranstaltet worden, die von der Regierung in Peking angeheuert worden seien.
Das Weisse Haus in Washington bezeichnte die Wikileaks-Veröffentlichungen als «rücksichtslos» und «gefährlich».