Die Plattform habe mit der Veröffentlichung vertraulicher Dokumente keine Menschenleben in Gefahr gebracht, schrieb er weiter. Während Wikileaks vierjähriger Publikationsgeschichte seien ganze Regierungen verändert worden, aber keine einzige Person, soweit bekannt, verletzt worden.
Die USA hätten jedoch unter stillschweigendem Einverständnis Australiens allein in den vergangenen Monaten Tausende getötet, hiess es in dem Kommentar. Die Demokratie brauche wirkungsvolle und starke Medien, um ehrliche Regierungsführung zu ermöglichen. Dazu habe Wikileaks beigetragen.
Sich der Polizei gestellt
Schweden hatte Assange wegen des Vorwurfes der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung von zwei Frauen international zur Fahndung ausschreiben lassen. Am Dienstagmorgen stellte sich Assange in London der Polizei.
Am Dienstagmorgen stellte sich der Wikileak-Gründer, Julian Assange, in London der Polizei. /


Er erklärte dem Richter im Amtsgericht von Westminster, dass er seine Auslieferung von Grossbritannien nach Schweden anfechte. Seinem britischen Anwalt Mark Stephens zufolge gehen die Vorwürfe auf einen «Streit über einvernehmlichen, aber ungeschützten Geschlechtsverkehr» zurück.
In Journalistenclub untergetaucht
Vor seiner Verhaftung fand Assange offenbar monatelang Unterschlupf in dem Londoner Journalistenclub Frontline. «Die meiste Zeit hat er sich hier im Frontline Club aufgehalten», sagte der Gründer des Medienclubs, Vaughan Smith. Er bezog sich damit auf die vergangenen Monate, wollte jedoch keine genaue Zeitspanne nennen, in der sich der 39-jährige Australier in der Einrichtung in London aufhielt.
«Er kam zu uns», sagte Smith weiter, «vor allem weil wir unabhängig sind und er den Club als einen sicheren Ort betrachtete». Der Frontline Club sei für Assange auch ein Ort gewesen, an dem er habe arbeiten und sich mit anderen Journalisten austauschen können.