Assange sei am Morgen bei einem vereinbarten Treffen auf einer Londoner Polizeiwache verhaftet worden, teilte Scotland Yard mit. Er sollte am Nachmittag vor einem Londoner Gericht erscheinen.
Sollte der Wikileaks-Gründer seine Auslieferung nach Schweden anfechten, werde er bis zur Entscheidung entweder in Untersuchungshaft bleiben oder gegen die Zahlung einer Kaution wieder freigelassen werden, sagte eine Sprecherin der Abteilung für Auslieferung.
Die schwedischen Behörden hatten einen EU-weiten Haftbefehl gegen den Australier herausgegeben. Bis zu einer möglichen Auslieferung könnte es Experten zufolge Wochen dauern.
Der Haftbefehl gegen Assange hat nichts mit den Wikileaks-Veröffentlichungen geheimer Dokumente zu tun. Der 39-Jährige muss sich in Schweden wegen Vorwürfen sexueller Vergehen verantworten.
Wikileaks-Gründer Julian Assange. /

In Südengland versteckt
Assange soll die vergangenen Wochen in Südengland gelebt haben, zeigte sich aber nicht in der Öffentlichkeit. Er gab auch während der Herausgabe der neuen Dokumente, die viel Aufsehen erregt hatte, nur wenige Interviews per Internet.
Nach Angaben seines Londoner Anwalts Mark Stephens soll Assange in Schweden zu den Vorwürfen der zwei Frauen befragt werden. Eine Anklage gegen ihn liege nicht vor.
Die britische Polizei hatte bereits Ende November einen Haftbefehl für Assange aus Schweden erhalten. Damals hatten sie ihn aber nicht verhaftet, weil das Dokument formale Fehler enthielt.
Sein Anwalt hatte stets betont, sein Mandant habe seine Adresse bei der Polizei hinterlegt und diese wisse genau, wo er sei.