Am Donnerstag wurde es schwieriger, an die ins Internet gestellten Informationen zu kommen. Der Grund: Der Internet-Konzern Amazon nahm die enthüllten Dokumente von seinen Servern.
Diese sind aber via europäische Internet-Anbieter weiter zugänglich. Nach Medienberichten hatte Amazon auf Intervention von US-Senator Joe Lieberman reagiert. Der parteilose Vorsitzende des Senatsausschusses für innere Sicherheit habe Amazon mit Boykott gedroht, berichtete «The Guardian».
Ryan Calo, Dozent am Institut für Internet und Gesellschaft der Stanford-Universität, sprach von einem «gefährlichen Präzedenzfall, wenn Firmen wie Amazon Dinge aus dem Netz nähmen, nur weil ein Senator oder eine andere Regierungsbehörde sie infrage stellt.»
Assange abgetaucht
Assange musste einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Der von Schweden ausgestellte Haftbefehl bleibt bestehen.
Julian Assange. /


Das Oberste Gericht in Stockholm wies eine Klage auf Aufhebung des Haftbefehls ab. Damit wird nach Assange weiter international gefahndet. Ihm wird Vergewaltigung vorgeworfen. Assange weist die Vorwürfe zurück und sieht sich als Opfer einer von den USA gesteuerten Verschwörung.
Seit einem Auftritt vor den Medien Anfang November in Genf ist er abgetaucht und soll sich in Grossbritannien versteckt halten. Gemäss «The Times» kennt die Polizei seinen Aufenthaltsort. Die Polizei habe Assange noch nicht verhaftet, weil der von Schweden ausgefüllte Haftbefehl einen Formfehler enthalte.