Als Domizil habe Assange Genf angegeben, was sich bei einer Überprüfung der Daten aber als unwahr herausgestellt habe, schreibt PostFinance am Montag in einer Mitteilung weiter. Assange könne keinen Schweizer Wohnsitz nachweisen. Dies sei jedoch Voraussetzung für eine Kundenbeziehung.
PostFinance beende deshalb seine Geschäftsbeziehung zum Wikileaks-Gründer und habe das Konto geschlossen.
Julien Assange, Gründer von Wikileaks. /


Man werde nun versuchen, mit Assange Kontakt aufzunehmen, um zu erfahren, auf welches Konto das Geld überwiesen werden könne, sagte PostFinance-Sprecher Marc Andrey auf Anfrage.
Auf Sperrkonto
Könne das Geld nicht transferiert werden, dann werde es auf ein Sperrkonto überwiesen, «bis jemand kommt, der darauf eine rechtlichen Anspruch hat», fügte Andrey an. Mit der Sperrung dürfte es für Wikileaks schwieriger werden, an Spenden zu kommen.
Am Wochenende hatte der Internet-Bezahldienst PayPal sein Wikileaks-Konto wegen angeblicher «Verletzung der Nutzungsbedingungen» gesperrt. Beobachter gehen davon aus, dass die Tochtergesellschaft des Internet-Auktionshauses Ebay seine Geschäftsbeziehung zu Wikileaks auf Druck der USA hin beendet hat.
Chaos Computer Club Stiftung
Eine wichtige Geldquelle für Wikileaks ist die nach einem 2001 verstorbenen Aktivisten des Chaos-Computer-Clubs (CCC) benannte Wau-Holland-Stiftung in Deutschland. Diese ruft zu Spenden für Wikileaks auf und leitet sie an das Portal weiter.
Die Stiftung erklärte am Montag, Spenden seien weiter möglich. Mit der Sperrung des Bezahldienstes PayPal sei das Spenden nur etwas teurer geworden, sagte der Vorsitzende der Stiftung, der Bielefelder Winfried Motzkus, der Nachrichtenagentur dpa.