Angriffe auf die in der Liste aufgeführten Orte oder Infrastrukturen würden die Sicherheit der USA aus Sicht des US-Aussenministeriums «in besonderem Masse» gefährden, heisst es in einer entsprechenden Depesche.
In einem Kabel des US-Aussenministeriums vom Februar 2009 werden die US-Botschaften weltweit aufgefordert, Orte oder Infrastrukturen zu benennen, «deren Verlust entscheidende Folgen für die öffentliche Gesundheit, die wirtschaftliche Sicherheit und/oder die nationale und innere Sicherheit der USA bedeuten würde».
Die Liste enthält etwa Unterwasserkabel, Kommunikationseinrichtungen, Mineralreserven sowie strategisch wichtige Unternehmen in Ländern rund um den Globus.
Für die Schweiz sind drei schützenswerte Infrastrukturen aufgeführt - alle drei Pharmahersteller: der Basler Konzern Roche, weil er das Grippemittel «Tamiflu» herstellt, der Berner Impfstoffproduzent Berna Biotech (heute im Besitz der US-Pharmariesen Johnson & Johnson), weil Berna einen Impfstoff gegen Typhus im Programm hat, sowie die Tochter des US-Herstellers von Plasmaprodukten CSL Behring in Bern, weil diese injizierbare Immunglobuline (Antikörper) produziert.
Russland im Visier von Wikileaks
Der Gründer der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks hat zahlreiche weitere Veröffentlichungen von Dokumenten über Russland angekündigt. Zudem wurde nun eine geheime Liste von Infrastrukturen publiziert, die aus Sicht der USA vor Terrorangriffen geschützt werden müssen.
In den Unterlagen über Russland gehe es «um die Oligarchen, um den Moskauer Bürgermeister und die grössten Unternehmen».



Wird von Interpol gesucht: Julian Assange. /


«In den kommenden Monaten wird alles veröffentlicht», sagte Assange. In den jüngst von Wikileaks veröffentlichten US-Botschaftsdepeschen wurde Russland als korrupter Staat mit grossen Demokratiedefiziten dargestellt.
Assange sagte in dem Interview, er fühle sich trotz des gegen ihn vorliegenden internationalen Haftbefehls noch sicher. «Es gibt noch solche (sicheren) Orte, wir haben viele Freunde», sagte er. «Es gibt noch Länder, die uns wohlgesonnen sind», fügte der 39-Jährige hinzu.