Der Zugriff sei seit Montagabend 22.30 Uhr gestört. Noch am frühen Dienstagabend funktionierte das Portal nur schlecht, wie Sprecher Alex Josty auf Anfrage erklärte.
Es handle sich aber um nicht um ein Sicherheitsproblem. Zahlungen seien nicht gefährdet. Auch hätten die Hacker sich keinen Zugriff zu Konten verschafft. Für Postfinance sei es aber sehr ärgerlich, was auch zahlreiche Kundenreaktionen zeigten.
Angriff Anfang des Monats
Wenigstens sei der Angriff Anfang Monat erfolgt. Im Dezember würden zwischen dem 25. und 30. die meisten Zahlungen abgewickelt. Wer dringende Zahlungen hatte, musste am Dienstag an den Postschalter oder einen schriftlichen Zahlungsauftrag machen.
Die Störung sei wie bei einem Online-Verkauf von Tickets für ein AC/DC-Konzert.
Die Seite von Postfinance war überlastet. /


Dann werde das jeweilige Portal von der Masse an Anfragen zeitweilig blockiert. Nur dass die derzeitige Überlastung mutwillig geschehe.
Postfinance hatte zwar zur Behebung der Störung die Kapazitäten erhöht. Das habe aber nicht viel geholfen, sagte Josty weiter. Ein Ende der Störung sei nicht absehbar. Es gebe immer wieder Angriffswellen.
Reaktion auf Kontensperre
Die Attacke stehe offensichtlich in Zusammenhang mit der Sperrung des Kontos von Assange, der am Dienstag in London verhaftet wurde.
Postfinance hatte die Schliessung des Spendenkontos am Montag damit begründet, dass der Wikileaks-Gründer falsche Angaben zu seinem Wohnort gemacht habe. Assange sei persönlich mit einem gültigen australischen Pass zur Kontoeröffnung erschienen und habe als Domizil Genf angegeben.
Für Kunden aus Ländern wie Australien brauche es einen Wohnsitz in der Schweiz, erläuterte Postfinance-Sprecher Marc Andrey. Wann Assange das Konto eröffnet hatte, wollte Andrey nicht sagen.
Im Zuge des neuerlichen Wirbels um Assange habe Postfinance die gemachten Informationen überprüft. Dabei sei herausgekommen, dass Assange keinen Wohnsitz in Genf habe. Die Überprüfung der persönlichen Angaben sei üblich bei Kunden, die in grossem öffentlichen Interesse stünden. Nun sei es an Assange mitzuteilen, wohin das Geld überwiesen werden solle. Dann werde das Konto aufgelöst.