Da aber die schwedische Justiz Berufung gegen die Freilassung Assanges eingelegt hat, bleibt dieser vorläufig in Haft. Der High Court hat nun 48 Stunden Zeit, über die Berufung zu entscheiden.
Zehn Prominente verbürgen sich
Assange sollte gegen Zahlung einer Kaution freikommen. Das Gericht legte die Kaution auf 200'000 britische Pfund (knapp 309'000 Franken) fest. Zur Kaution hinzu kommen weitere 40'000 Pfund (rund 61'800 Franken) an zusätzlichen Sicherheiten. Assanges Anwalt erklärte, zehn Prominente hätten sich für seinen Mandanten verbürgt.
Assange muss sich, sollte er freigelassen werden, in der Grafschaft Suffolk aufhalten und eine elektronische Fussfessel tragen, entschied Richter Howard Riddle. Für Assange gilt Ausgangssperre und er muss sich täglich bei der Polizei melden.
Julian Assange. /


Riddle setzte einen weiteren Anhörungstermin auf den 11. Januar fest.
Vergangene Woche verhaftet
Assange war vergangene Woche in der britischen Hauptstadt verhaftet worden. Die britische Justiz hält den 39-Jährigen auf der Grundlage eines in Schweden ausgestellten EU-weiten Haftbefehls fest. Die schwedischen Behörden werfen ihm sexuellen Missbrauch zweier Frauen vor.
Die Anwälte und Anhänger des Internetaktivisten halten dies für vorgeschoben. Sie vermuten in Wahrheit politische Motive hinter der Inhaftierung.
Über Mutter zu Wort gemeldet
Wikileaks hatte in den vergangenen Monaten tausende vertrauliche Dokumente mit Informationen über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie über den Schriftverkehr internationaler Diplomaten veröffentlicht. Damit kam vor allem die US-Regierung in die Defensive.
Kurz vor der erneuten Anhörung vor Gericht hatte Assange sich über seine Mutter zu Wort gemeldet. «Ich fordere die Welt auf, meine Arbeit und meine Leute vor diesen illegalen und unmoralischen Handlungen zu schützen», liess er mit Blick auf die Vorwürfe sexueller Vergehen gegen ihn von seiner Mutter mitteilen.