«Die FINMA hatte bisher keinen Zugang zum Wirtschaftsausschuss des Bundesrats. Das wird sich aber ändern», sagte Haltiner in der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag.
In der jüngsten Vergangenheit sei die Zusammenarbeit mit der Landesregierung nicht immer optimal verlaufen: Während der USA-Krise verfügte die Finanzmarktaufsicht FINMA zwar über die notwendigen Kontakte zum Finanzdepartement. «Jedoch wurde die Führung zu wenig wahrgenommen», stellte Haltiner fest.
«Realistische Einschätzung fehlte»
Zwar sei in der «kritischen Zeit» eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden - allerdings habe diese ohne Mandat gearbeitet. «Hoffen allein und das Äussern von Bedenken genügen nicht, es brauchte Lösungsansätze», kritisierte der FINMA-Präsident das Krisenmanagement.
Viel Lob für Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf findet der abtretende FINMA-Präsident Eugen Haltiner (Bild). /


Zudem habe eine realistische Einschätzung der Bedrohungslage gefehlt.
Für seine Nachfolge wünscht sich der 62-Jährige, der per Ende Jahr abtritt, eine integre Person mit Fachwissen. «Die nächste ordentliche Vakanz im Verwaltungsrat sollte durch eine Persönlichkeit mit Grossbankenerfahrung besetzt werden.» Allerdings müsse dies nicht unbedingt der Präsident sein.
Früherer Arbeitgeber sekundär
Die FINMA brauche aber früher oder später wieder jemanden, der das globale Geschäft, das Risikomanagement und das Investment Banking kenne. Für Haltiner steht das Fachwissen über der Unabhängigkeit: «Entscheidend ist nicht der frühere Arbeitgeber, sondern die Integrität der gewählten Person.»
In seinem Fall sei die Frage der Unabhängigkeit auf eine nicht sachgerechte Art diskutiert worden, sagte der ehemalige UBS-Manager mit Blick auf die Mediendebatte um seine Person. Haltiner war während der UBS-Krise mangelnde Distanz zur Grossbank UBS vorgeworfen worden.