Die Reform, gegen die in den vergangenen Wochen Zehntausende Studenten in ganz Italien demonstriert hatten, war bereits im November von der Abgeordnetenkammer abgesegnet worden und kann jetzt in Kraft treten. Die Opposition hatte vergebens versucht, die Verabschiedung der Reform zu verhindern.
Bei seiner Pressekonferenz zu Jahresende verteidigte Premierminister Berlusconi am Donnerstag die Reform. Sie sei wichtig, um Italiens veraltetes Universitätssystem zu modernisieren und transparentere Regeln beim Auswahlverfahren für Professorenstellen einzuführen.
Bildungsministerin Maria Stella Gelmini warf den Demonstranten vor, sie würden sich gegen jede Veränderung wehren, um den Status quo beizubehalten. «Wir brauchen eine Universität mit Qualität, die näher an der Arbeitswelt und internationaler ist», sagte die Ministerin.
Giorgio Napolitano. /

Studenten hoffen auf Napolitano
Italiens Schüler und Studenten setzen ihre letzte Hoffnung nun auf Staatspräsident Giorgio Napolitano. Nach letzten Demonstrationen in ganz Italien mit nur einigen Zwischenfällen in Palermo und Mailand war eine Delegation am Mittwoch mit ihm zusammengekommen.
Die Schüler und Studenten hoffen darauf, dass Napolitano sich weigert, das Gesetz zu unterschreiben. Kritisiert worden war in Italien unter anderem, dass der jungen Generation nicht ausreichend erklärt worden sei, warum diese Bildungsreform für das Land überhaupt notwendig sei.
Schüler, Studenten und Hochschullehrer werfen der Regierung vor, Italiens Universitätssystem aushungern zu wollen. Sie warnen vor einer Privatisierung des italienischen Universitätssystems.