Vor tausenden Anhängern in der Stadt Nadschaf erteilte er zugleich der Gewalt gegen Iraker eine Absage. «Wir sind ein Volk, und wir sind nicht einverstanden mit den Gruppen, die für Mörder verantwortlich sind.»
Al-Sadr war am Mittwoch nach vier Jahren Exil im Iran in sein Heimatland zurückgekehrt. Er gilt als entschiedener Gegner der US-Präsenz im Irak und ist bei vielen Schiiten des Landes sehr beliebt.
Beliebt und verhasst
Bei den Sunniten dagegen ist Al-Sadr verhasst.
Moktada al-Sadr. /


Er war lange Zeit Chef der 60'000 Mann starken Mahdi-Miliz, die während den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen 2006 und 2007 die sunnitische Bevölkerung terrorisierten. Die schiitische Bevölkerung wiederum wurde von sunnitischen Extremisten angegriffen.
Al-Sadr erklärte im August 2008 sein militärisches Engagement für beendet. Nach den irakischen Parlamentswahlen im vergangenen März unterstützte Al-Sadr nach langem Zögern den schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki, obwohl er diesen für dessen Zusammenarbeit mit den Amerikanern immer wieder scharf kritisiert hatte.
Die US-Armee hatte im August 2010 - mehr als sieben Jahre nach dem Einmarsch in den Irak - ihre letzten Kampftruppen aus dem Land abgezogen. Die verbleibenden rund 50'000 US-Soldaten sollen beim Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte helfen und US-Einrichtungen schützen. Bis Ende 2011 sollen dann alle US-Soldaten das Land verlassen haben.