Alle Unternehmen, die Milch und Eier aus Deutschland importieren, wurden aufgerufen, die Produkte auf Dioxin testen zu lassen. «Sollten Zweifel über bestimmte Lebensmittel auftauchen, werden wir sie vom Handel zurückziehen», versicherte Fazio im Interview mit der Tageszeitung «La Repubblica» am Sonntag.
Auch andere Länder haben Massnahmen wegen des Dioxin-Skandals ergriffen. So blockiert Südkorea seit Mitte vergangener Woche den Import von deutschem Schweinefleisch.
Am Freitag verhängte die Slowakei wegen der Dioxinfunde ein vorübergehendes Verkaufsverbot für Eier und Geflügelfleisch aus Deutschland. Auch Russland verschärfte die Einfuhrkontrollen für deutsches Geflügel und Schweinefleisch.
Italienische Unternehmen wurden aufgerufen, Fleisch- und Eier-Produkte aus Deutschland auf Dioxin testen zu lassen. /


Einen Importstopp schloss auch die dortige Lebensmittelbehörde nicht aus.
Deutsche Ministerin fordert harte Strafen
In Deutschland fiel auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) in den Chor jener ein, die harte Strafen für die mutmasslichen Tierfutter-Panscher fordern.
«Sieht man jetzt die ersten Hintergründe, wird man den Verdacht nicht los, dass sich hier kriminelle Energie mit erschreckender Skrupellosigkeit paart», sagte sie der Zeitung «Bild am Sonntag». Bei besonders schweren Verstössen gegen das Futtermittel-Gesetz drohen bis zu fünf Jahre Haft - etwa, wenn viele Menschen durch die Machenschaften gefährdet werden.
Es sei zu prüfen, ob dieser Strafrahmen voll ausgenutzt werde, sagte Aigner. «Hier muss die Justiz hart durchgreifen.» Sie kündigte auch an, Gesetzesverschärfungen für Futtermittel-Hersteller zu prüfen.