Die allermeisten Höfe - nämlich 4468 von insgesamt 4709 - befinden sich der Mitteilung zufolge in Niedersachsen. Auch Bauern in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hessen und Thüringen sind betroffen.
Sie dürfen so lange keine Produkte ausliefern, bis die Unbedenklichkeit der Waren erwiesen ist. Ermittlungen zufolge wurden Tausende Tonnen Futterfett verarbeitet, das mit dem giftigen Dioxin verunreinigt war. Anschliessend wurde es zu Mischfutter weiterverarbeitet.
Produkte wie Fleisch oder Eier werden dem Ministerium zufolge vorsorglich gesperrt, wenn sie möglicherweise mit kontaminiertem Futter hergestellt wurden.
Fettproben bis zu 77 Mal so hoch wie Grenzwert
Die bei dem Futterfett-Hersteller Harles und Jentzsch sichergestellten Rückstellproben sind bis zu 77 Mal so hoch belastet wie der zulässige Dioxin-Grenzwert.
Mit Dioxin verseuchte Industriefette wurden über einen längeren Zeitraum zu Tierfutter verarbeitet als bislang bekannt. /


Die Werte von zehn weiteren Proben reichen von 0,66 bis 58,17 Nanogramm.
Dies teilte das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium am Freitag in Kiel mit. Der zulässige Grenzwert von 0,75 Nanogramm wurde in weiteren neun Fällen überstiegen.
Bereits von den ersten 20 untersuchten Proben hatten neun zu hohe Werte aufgewiesen. Insgesamt hatte das Ministerium 118 Proben aus eingangs- und Ausgangsware von Harles und Jentzsch sichergestellt. Von den bislang 30 untersuchten Proben lagen nur 12 unterhalb des Grenzwertes. Die restlichen Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.
Dioxin-belastete Viehfutterfette schon seit März
Mit Dioxin verseuchte Industriefette wurden über einen längeren Zeitraum zu Tierfutter verarbeitet als bislang bekannt. Bereits im März 2010 hatte ein privates Labor in einer Probe für den Futtermittellieferanten Harles und Jentzsch zu viel Dioxin festgestellt.