Krankenwagen fuhren mit heulenden Sirenen durch die Stadt, mehrere Polizeiwachen wurden in Brand gesteckt. In den Strassen waren bis spät in den Abend Schüsse zu hören. Unklar war, ob Tränengas-Granaten oder scharfe Munition verschossen wurden.
In der Nacht kehrte in mehreren Viertel der Hauptstadt wieder Ruhe ein. Dies bestätigten Anwohner.
Die Demonstranten hätten die Abdankung des autokratischen Langzeitpräsidenten Zine el Abidine Ben Ali gefordert und ihn und seine Familie verunglimpft, berichteten Gewerkschaftssprecher.
Mehrere Geschäfte geplündert worden
Auch aus anderen Teilen des Landes gab es Berichte über erneute Krawalle.
Bei den Opferzahlen der Krawalle gehen die Angaben weit auseinander. /


In der rund 450 Kilometer von Tunis entfernten Stadt Gafsa soll die Polizei nach Angaben von Augenzeugen vor den Demonstranten geflohen sein. Mehrere Geschäfte seien geplündert worden.
Ben Ali hatte am Mittwoch den Innenminister entlassen und verkündet, inhaftierte Demonstranten freizulassen. Zum Schutz wichtiger Gebäude marschierten Soldaten auf. Der seit Mitte Dezember anhaltende Protest gegen die hohe Arbeitslosigkeit hat sich mittlerweile zu einer regimekritischen Massenbewegung in diversen Orten des Landes ausgeweitet.
Bei den Opferzahlen der Krawalle gehen die Angaben weit auseinander. Die Regierung sprach am Dienstagabend von 21 Toten, Gewerkschafter gehen von 50 Toten seit dem Wochenende aus.