Die neun Gemeinden erhalten die Auszeichnung für ihr koordiniertes Vorgehen bei der Gebietsentwicklung, beim Aufwerten der bestehenden Wohnsituationen und bei der Schaffung einer gemeinsamen Identität. Es gehe um eine Vision, schreibt der Schweizer Heimatschutz in einer Medienmitteilung vom Dienstag: um die städtebauliche Neuorganisation eines Teilgebiets des Kantons Waadt.
Diese Vision habe eine Dynamik des Wandels ausgelöst, die darauf abziele, die Wohnqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Der Schweizer Heimatschutz begrüsst den gemeinsamen Willen, den «Quartiergeist» zu stärken in einem Umfeld, das nicht von vornherein identitätsstiftend wirke.
Chaotisch entwickelt
Der einst landwirtschaftlich geprägte Westen von Lausanne habe sich chaotisch entwickelt. Das Resultat sei eine wenig attraktive Agglomeration, beherrscht von Verkehrsachsen, Eisenbahnknoten, Parkplätzen, Einkaufszentren, Lagergebäuden und Brachen, schreibt der Heimatschutz.
Der Wakkerpreis geht diesmal an die neun Gemeinden vom «Ouest lausannois».(Symbolbild) /


Diese schnelle und verzettelte Verstädterung habe zu Umweltverschmutzungs- und Verkehrsproblemen geführt mit direkten Auswirkungen auf die Lebensqualität.
Im Jahr 2000 haben sich aber der Kanton Waadt und die neun Gemeinden auf ein Baumoratorium geeinigt, um über die Zukunft der Region nachzudenken, die heute 75'000 Bewohnerinnen und Bewohner zählt und rund 50'000 Arbeitsplätze bietet. Die neun Gemeinden sind über ein politisches Abkommen miteinander verbunden.
Vision nimmt Form an
L'Ouest lausannois werde zur Stadt und bereite sich auf die Ankunft von 20'000 bis 30'000 neuen Menschen vor, ohne dabei seine Identität zu verlieren, schreibt der Heimatschutz. Die ursprüngliche Vision nehme in konkreten, untereinander koordinierten Projekten Form an.
Das Preisgeld des Wakkerpreises des Schweizer Heimatschutzes hat mit 20'000 Franken eher symbolischen Charakter. Der Wert der Auszeichnung liegt in der öffentlichen Anerkennung vorbildlicher Leistung.