Das forderte Präsident Nicolas Sarkozy am Montag in Paris bei der Vorstellung seines politischen Programms für den Vorsitz der Staatengemeinschaft.
Dabei warnte er vor sozialen Unruhen in den ärmsten Ländern: Um Aufstände zu verhindern, müssten die Entwicklungsländer vor drastischen Preisaufschlägen geschützt und die Schwankungen an den Rohstoffmärkten gezügelt werden. Nahrungsmittel seien weltweit bereits jetzt teurer als 2008, als die Preise in Ländern wie Ägypten zu Ausschreitungen geführt hatten.
Das Thema gehe alle Staaten an, betonte der Präsident in seiner Rede im Elysee-Palast. Die steigenden Lebensmittelpreise dämpften zudem das Wachstum der Weltwirtschaft, so Sarkozy.
Derivatemärkte stärker regulieren
Der französische Präsident nimmt bei seinem Vorhaben auch die Derivatemärkte ins Visier, an denen auf Rohstoffkontrakten basierende Finanzprodukte gehandelt werden. Er wolle den Handel keinesfalls zerstören, die Märkte aber stärker regulieren. «Es gibt keinen Markt ohne Regeln», betonte Sarkozy.
Sarkozy betont, die Schwankungen an den Rohstoffmärkten müssen gezügelt werden. /


Die Explosion der weltweiten Lebensmittelpreise hat den Rohstoffhandel zu einem der wichtigsten Themen der G20 werden lassen. Erst am Wochenende hatten Landwirtschaftsminister aus 48 Ländern die G20 aufgefordert, gegen Spekulationen auf den Agrarmärkten vorzugehen.
Wenig sagte Sarkozy dagegen zu einer im Vorfeld viel diskutierten Reform des weltweiten Devisensystems, das stark auf der US-Währung basiert. «Frankreich will nicht die Rolle des Dollar in Frage stellen», unterstrich der Präsident und trug damit stillschweigend dem heftigen Widerstand der USA bei diesem Thema Rechnung.
Hohe Ziele gesetzt
Auch räumte der Präsident ein, dass Frankreich sich hohe Ziele gesetzt habe für die nächsten Monate. «Ich bin sicher, dass wir nicht alle Probleme in einer Präsidentschaft lösen werden».
Frankreich hatte am 1. Januar den Vorsitz der Gruppe der wichtigsten Industrieländer (G-8) übernommen. Bereits seit November leitet das Land die Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20).