Dies erklärte der niederländische Aussenminister Uri Rosenthal am Montag während einer Nahost-Reise in der jordanischen Hauptstadt Amman.
Die iranischen Behörden hatten die Leiche der 46-jährigen Sarah Bahrami am Sonntag ohne Vorankündigung rund 400 Kilometer von Teheran entfernt begraben lassen. Angehörige - darunter Bahramis in Holland lebende Tochter - konnten nicht dabei sein.
Die Frau war nach Angaben der Teheraner Staatsanwaltschaft am 29. Januar wegen Drogenvergehen gehängt worden.
Der niederländische Aussenminister Uri Rosenthal (Archiv). /


In den Niederlanden wurde hingegen die Vermutung laut, sie sei zu Tode gefoltert worden.
Bahrami war Ende 2009 nach Teilnahme an Protestaktionen gegen den Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad festgenommen worden. Im Januar 2010 wurde sie von einem Revolutionsgericht «wegen des Besitzes von 450 Gramm Kokain und der Beteiligung am Verkauf von 150 Gramm Kokain» zum Tode verurteilt.
Diplomatische Beziehungen beiseite gelegt
Aussenminister Rosenthal hatte die Vollstreckung des Todesurteils als «Schandtat durch ein barbarisches Regime» bezeichnet und die diplomatischen Beziehungen zu Teheran offiziell auf Eis gelegt.
Die iranischen Behörden hatten Bahrami konsularische Hilfe durch die Niederlande verweigert. Der Iran erkenne keine doppelte Staatsbürgerschaft an, hiess es zur Begründung.