Am konsequentesten schützen sich laut der am Montag im BAG-Bulletin publizierten Studie Frauen und Männer zwischen 17 und 30 Jahren: Vier von fünf benutzen zumindest in der ersten Phase einer neuen Beziehung beim Geschlechtsverkehr ein Präservativ. Mit zunehmendem Alter geht dieser Anteil aber zurück.
Vor allem Frauen haben seltener geschützten Geschlechtsverkehr, wie die vom Universitätsspital Lausanne durchgeführte Studie ergab. Bei den 46- bis 60-Jährigen schützen sich noch 60 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen zu Beginn einer Beziehung, bei den über 60-Jährigen noch 46 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen.
Geschlechterunterschiede
Wenig überraschend nimmt allerdings die Häufigkeit von neuen Beziehungen oder von sexuellen Gelegenheitskontakten mit dem Alter ab. Während bei den 17- bis 30-Jährigen jede fünfte Person angab, im Jahr vor der Befragung eine neue feste Bindung eingegangen zu sein, war es bei den 46- bis 60-Jährigen nur noch eine von 25.
Gut geschützt wird vorallem bei Jüngeren. /


Laut der Studie, für die im Jahr 2007 18'760 Menschen befragt wurden, geht die Häufigkeit neuer Beziehungen bei Frauen stärker zurück als bei Männern - ebenso wie die sexuelle Aktivität: Bei den 61- bis 74-Jährigen berichteten 83 Prozent der Männer noch von sexuellen Kontakten, aber nur noch 55 Prozent der Frauen.
Sexuell am aktivsten sind die 31- bis 45-Jährigen: Im Jahr vor der Befragung hatten 94 Prozent mindestens eine Sexualpartnerin oder einen Sexualpartner. Bei den 17- bis 30-Jährigen liegt der Anteil bei 85 Prozent. Die unter 30-Jährigen hatten dafür am meisten sexuelle Gelegenheitskontakte (24 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen).
Immer jünger Sex
Die Studie weist auch darauf hin, dass Schweizer Jugendliche immer früher Sex haben: Im Alter von 17 Jahren sind schon 66 Prozent der jungen Männer und 55 Prozent der jungen Frauen sexuell aktiv, wie das BAG schreibt. In den 1970er-Jahren lagen diese Anteile bei beiden Geschlechtern noch bei etwa 30 Prozent.